12.7.2016, Wiener Stadthalle (Halle D), Wien

SANTANA

Text: Kalti | Fotos: Kalti
Veröffentlicht am 14.07.2016

Um die zehn Jahre war Carlos SANTANA Wien-abstinent, nun nahm er sein neues Album „Santana IV“ zum Anlass, der Großstadt wieder einen Besuch abzustatten. Während halb Österreich in den Wassermassen des Dauer-Sommerregens versank, zauberte SANTANA in der Stadthalle ein mexikanisches chill-out-Flair auf die Bühne - alla Woodstock anno dazumal. 

Eine - für Stadthallen-Verhältnisse - sehr niedrig angelegte Bühne ist von Beginn an prall gefüllt mit Musikern. Im hinteren Bereich die Schlagfraktion, angeführt von SANTANAS’s Frau Cindy Blackman hinter einem etwas zu groß geratenen Drumkit. Unterstützt wird sie von zwei Herren an Timbales und Congas– zwecks dem südländischen Charme. Der vordere Bereich wird vom Großmeister selbst, Keyboarder, Bassist, Gitarrist und dem Mann mit der Posaune eingenommen. Die zwei mitgebrachten Sänger Andy Vargas und Tony Lindsay runden das Ganze ab und somit befinden sich neun gut gelaunte Musiker auf der Bühne – quasi Slipknot mit ohne Masken und südländischer Nuance. SANTANA selbst hält sich aber oft im Hintergrund und scherzt gern mal mit Keyboarder Dave K. Mathews, während seine Sänger die Show schmeißen – tja gewusst wie.

Für einen zumindest Metal-Clubkonzerte besuchenden Menschen wie mich war die Aufteilung der Sitz- und Stehplätze eine Sensation. Obwohl circa 2/3 des Publikums sowieso saßen, war der Bereich vor der Bühne – sagen wir mal so – „lückenhaft“. Also ausverkaufen geht dann doch nicht, dafür ist die Hippie-Mentalität des Amerikaners wohl in Österreich zu wenig populär – schade eigentlich.

Apropos Hippie: Zwischen den - teilweise sehr ausgedehnten Nummern - ließ es sich SANTANA nicht nehmen, dem Publikum Friedensbotschaften zu vermitteln und hatte damit – dem Applaus zu urteilen – auch Erfolg. TWISTED SISTERS' Dee Snider schlug da am Nova Rock ganz andere Töne an, aber der ist auch Anhänger von Donald Trump. Wär mal lustig die beiden in einem Raum zu sehen – verdammt ich schweife ab.

Neben dem Feiern des Geburtstages eines Crewmitglieds, den schon erwähnten kurzweiligen Reden und den ausgedehnten Freudenmomenten auf der Bühne gab es natürlich eines: Viel gute Musik. Vom Hitparaden-Song „Maria Maria“ über kurz angespielte Coversongs von POLICEs „Roxanne“ und „Paint It Black“ von den ROLLING STONES zu einer gejamten Variante des genialen "Soul Sacrifice" wurde dem Konzertgeher einiges geboten. Das Publikum applaudierte artig und SANTANA und seiner Crew sah man an, dass sie zufrieden waren. 

Nun lasset aber die Bilder sprechen....

   

   

 


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