6.08.2016, Krach am Bach, Beelen

Krach am Bach Tag 2

Text: Stefan Graesslin | Fotos: Motte
Veröffentlicht am 14.08.2016

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Wir begannen den Tag erstmal mit dem sehr leckeren und geradezu billigen Frühstück: zwei Waffeln, zwei Fruchtspieße und ein belegtes Brötchen für glatte 3€, da fängt der Tag gut an. Als dann auch die Dixis gesäubert wurden war die Welt wieder in Ordnung. Pünktlich um 13:15 rockten DEAD LORD die große Bühne. Die hatten wir ja letztes Wochenende schon, aber das machte gar nichts, bei denen werde ich zum Wiederholungstäter. Der treibende Rhythmus, Oldschool-Gitarrenduelle und die außergewöhnliche Stimme habe ich auch gerne ein zweites Mal innerhalb einer Woche genossen. Weiter ging es dann mit einem Bier und METZER58. Das exklusive Punkprojekt rührte einerseits ans Herz, andererseits passte für mich Stumpfpunkrock so gar nicht in den musikalischen Rahmen. Wir haben sie trotzdem gefeiert wie die Großen, da machte auch der einsetzende Regen nichts aus. Ganz besonders psychedelisch ging es dann mit MUTINY ON THE BOUNTY weiter, ich saß zeitweise mit offenem Mund da. Math Rock nennt sich dieses verspielte Rumgefrickel mit zwei Gitarren, die manchmal  Keyboards sein wollen. Fühlt sich an wie ein Märchen. I like.
Eine Crèpe und einen Espresso später kamen TOWN OF SAINTS auf die kleine Bühne. Ein interessanter Indie-Pop-Rock-Folk-Stilmix. Mal minimalistisch, mal orchestral. Die Jungs blieben experimentierfreudig. Dann das absolute Highlight des Tages. GLOWSUN! Ich flog wieder durch den Weltraum und durchquerte Wüsten vor meinem inneren Auge, während GLOWSUN eine ruhige und doch treibende Soundkulisse aufbauten. Wo Lied Eins endete und wo das letzte begann, ich weiß es nicht, aber nach dem letzten hielten ich und ein Teil des Publikums noch inne, ob da denn noch was kommen würde. Lieber ein Bier in die Pranke und rüber zur kleinen Bühne, wo sich CARPET die Ehre gaben. Die Augsburg-Münchener machen einen groovigen Sound, der an die Prog-Szene der 70er angelehnt ist. Improvisationen wurden von kompakten, zielsicheren Stücken abgelöst. Wenn die Wiese nur nicht nass gewesen wäre, die Band hätte ich gerne im Liegen gehört. 
THE GRAND ASTORIA rockten die große Bühne: immer irgendwo beim Progressive-Rock angelehnt, grooveden sie sich durch Metal, Jazz, Rock und Psychedelic. Wirklich kreativ und gut umgesetzt.
WILHELMFREDDIE sollte man wirklich mal live gesehen haben. Ganz ohne Gitarre, nur mit Orgel, Bass, Schlagzeug und Saxophon, rasteten die Brüder eine Runde aus.
THE VINTAGE CARAVAN sind bei Rock und Blues in ihrem Element und machen erfrischend unbekümmert ihre Musik. Der Vorwärtsrock hat etwas spielerisches, macht dabei aber ordentlich Druck. I like!
THEM MOOSE RUSH kannte ich vorher gar nicht. Nie gehört, den Namen. Die Kroaten verdienen es aber absolut, gekannt und gehört und gesehen zu werden! Progressiver Rock aus Stoner und Crossover, gesanglich haben sie mich an MOTHER'S CAKE erinnert. Zeit für den Headliner COLOUR HAZE. Die drei Münchener haben sich in den letzten 20 Jahren nicht ständig neu erfunden, sondern ziehen ihren virtuosen, energievollen und ausufernd psychedelischen Sound konstant und erstklassig durch. Ein mehr als schöner musikalischer Abschluss eines mehr als schönen Festivals. Die Aftershowparty haben wir wieder nicht mitgemacht. Dafür gab es am Abreisetag nochmal dieses köstliche Frühstück, bevor unser Platz wirklich gründlich auf Müllreste und Kippenstummel überprüft wurde. Kein Wunder, hier blöken sonst Schafe und die fressen alles gern. Besonders Kippenstummel und dann verenden sie. So hatte man beim Aufräumen noch einen netten Plausch, bevor man die 20€ kassierte und sich auf den Trip heimwärts machte, dem W.O.A.-Treck entgegen. Krach am Bach: Wir kommen sicher wieder!


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