01-10-2016, Mezzo, Ohlsdorf

Rock for Jakob & Jana

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 07.10.2016

» Hier gehts zur Galerie...

An diesem Abend im Mehrzweckzentrum von Ohlsdorf standen einmal ausnahmsweise nicht der Vergleich von Bands, der lauteste Sound, die bessere Bühnenshow oder das coolste Outfit im Mittelpunkt. Die Stars des Abends waren Menschen mit Beeinträchtigung – wie die Kinder Jakob und Jana, zu deren Gunsten Spenden gesammelt wurden und wofür dieses Event erst ins Leben gerufen wurde. Mehr dazu erfahrt ihr in der Vorstellung des Organisators.

Eröffnet wurde der Abend von PRIMA LA FEICHTLGUT, einer Gruppe aus Bewohnern des Feichtlguts und deren Betreuern. Es war wirklich herzerwärmend zu sehen, mit welcher Hingabe und Leidenschaft die bunt durchmischte Gruppe auf der Bühne, unterstützt von Organisator Manuel am Schlagzeug und angeleitet von ihren Betreuern, bekannte Austropop-Gassenhauer zum Besten gab. Bei Titeln wie SEILER UND SPEERs „Ham Kummst“ oder HUBERT VON GOISERNs „Brenna Tuats Guat“ ließen die auf die ein oder andere Weise gehandicapten Musiker mitunter so richtig ihren kleinen inneren Rockstar heraus. Mit was für einer Freude alle Beteiligten am Werk waren! Und diese übertrug sich im Nu auf das Publikum, das durch die Bank schwer beeindruckt von der Leistung PRIMA LA FEICHTLGUTs war. Dass die anwesenden Leute dann auch so laut es nur ging applaudierten, versteht sich von selbst! Hut ab, da kriegt man wirklich Gänsehaut...


PRIMA LA FEICHTLGUT

Mit Gänsehautfeeling ging es auch bei VICTORIA MINOR weiter, die dem Publikum Gothic Rock kredenzten und dabei auch eine Coverversion von DELAINs „The Gathering“ zum Besten gaben. Für die schrägen Töne des Abends sorgte LANDO – der DJ fiel zwar musikalisch eher aus dem Rahmen des Events, sorgte aber mit seinem auf Gameboys (ernsthaft!) gezauberten EDM für gute Stimmung, da er im giftgrünen Anzug hinter dem Pult abging wie ein Zäpfchen.

Die lebensfrohe Stimmung wurde jäh von HACKMONOCUT unterbrochen und in Grund und Boden gestampft. Bedrückend-bedrohliche Projektionen und ein wahrer Koloss aus melancholisch-depressiver Musik brachen über die Zuschauer herein. Als Premiere hatten HACKMONOCUT auch zwei Gastmusiker auf der Bühne – darunter der Vater des Sängers am Saxofon! –, und diese gaben sich dem dunklen Sog nur allzu gerne hin.

Nach so viel Düsternis tat ein wenig wohltuender klassischer Schwermetall zum Schädel abschrauben gut – für diesen Schlusspunkt waren BOON zuständig. Stellenweise rockiger, dann wieder etwas heavier und mit einer gelegentlichen Punk-Schlagseite holten BOON aus den Besuchern noch einmal alles heraus – gut, die Bestechung mit Jägermeister wirkte da bestimmt auch ein wenig mit – und schließlich erklommen sogar einige Mitglieder des Motorradclubs „Black Rider“ die Bühne, um dort gemeinsam mit BOON das Haupthaar gründlich zu schütteln. Ein perfekter Abschluss!


BOON

Leider erwies sich das Rock for Jakob & Jana als nicht so besucherstark wie das legendäre Event im GEI in Timelkam, dennoch kam ein erklecklicher Betrag zusammen – auch der kleine Stormbringer-Schreiberling deckte sich im Rahmen des guten Zweckes mit CD's ein. Und einem... öhm, Aquarium. Ist ja nicht so, dass man nicht schon mehrere davon zuhause hätte – aber das ist eine andere Geschichte. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses außergewöhnliche Event unterstützen durften und werden auch bei einer Neuauflage selbstverständlich wieder mit dabei sein! Und ihr hoffentlich auch – tut etwas Gutes für Kinder, helft Jakob und Jana!


ANZEIGE
ANZEIGE