24-01-2017, Rockhouse-Bar, Salzburg

CHROME

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 26.01.2017

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An einem Dienstagabend war man nun also wieder in der Salzburger Rockhouse-Bar zugegen, als die Amerikaner von CHROME sich ein Stelldichein gaben. Doch nicht einmal die langjährige Geschichte der experimentiellen Psychedelic-Band vermochte es, mehr als ein klägliches Häufchen an Besuchern in die Bar zu spülen. Freunde der Band, die in der Bar ein Live-Video für die Band drehten sorgten dafür, dass beinahe mehr Kameras als zahlende Besucher anwesend waren. Auch die Effekt-Burgen der Band waren vermutlich zahlreicher als die Zuseher, die die Verwendung derselben verfolgten.

 

 

Entsprechend wollte keine große Stimmung aufkommen, doch die anwesenden Besucher machten ordentlich Lärm für CHROME, die sich sichtlich angetan vom äußerst kleinen, doch aufmerksam lauschenden Publikum zeigten. Aufmerksam bleiben musste man auch bei den fünf Amis – vertrackte, oft experimentielle Melodien, die aber in manchen Teilen ordentlichen Groove entwickelten, wurden den Leuten in der Bar um die Ohren geblasen. Immer unterlegt mit vielschichtigen, wabernden Soundkonstrukten und jeder Menge Loops, mit denen PINK FLOYD in ihrer eingerauchtesten Phase ihre helle Freude gehabt hätten [...die waren eingeraucht? Ich fall vom Glauben ab! Anm.d.Korr.]. Keine leichte Kost also, die CHROME da kredenzten, aber die von den Zusehern äußerst wohlwollend aufgenommen wurde. Immerhin sind CHROME, obwohl schon so lange dienend, inklusive Auflösung und Neugründung, wohl eine Art Geheimtipp in der Psychedelic-Szene. Was die Fünf da auffuhren war auch enorm stark – wenn man es nicht gerade, wie im Finale, etwas mit den (gewollten?) Rückkopplungen übertrieb. Da hallten die Töne doch gleich noch etwas länger in den Ohren nach... und zwar durchwegs positiv!

Aber jetzt mal ernsthaft. Sogar Verletzte (Hochachtung an die Dame, die sich im Rollstuhl in die Bar schieben ließ!) schleppen sich zu CHROME in die Bar – und wo ist der Rest der Leute, der ständig nach Konzerten schreit? Ach, ich vergaß – es ist ja ein Wochentag. Und es ist kalt draußen. Und die Band ist nicht bekannt genug. Und es dauert so lange... das abgespeckte Programm ohne Vorband, wo noch vor Elf Uhr Schicht im Schacht ist. Naja, was soll man da noch sagen...


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