02.12.2017, Rockhouse-Bar, Salzburg

LES LEKIN & CHANGO

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 11.12.2017

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Gerade hatten NAZARETH noch für eine umjubelte Rock-Party gesorgt, schon gab es gegenüber in der Bar schwerere Kost aufs Köpfchen. Sowohl CHANGO als auch LES LEKIN gaben sich die Ehre an diesem Abend, im Anschluss zum Programm in der Halle, ihre jeweils neue Veröffentlichung vorzustellen. Ein höchst erkleckliches Häuflein an Besuchern fand sich dazu ein, sowohl eigens Gekommene als auch überraschend viele Neugierige ältere Semester, die den Abend bei einem Bierchen gemütlich ausklingen ließen.

Für die stimmungsvolle Untermalung sorgten die wabernden, psychedelischen Klänge von LES LEKIN, die eine träumerische, mitreißende Atmosphäre zu kreieren vermochten. War die Magie beim letzten Zusammentreffen des Berichterstatters mit dem Salzburger Trio leider nicht so fühlbar, so präsentierte sich das komplexe, mal meditative und fließende, dann wieder düster-bedrohlich anmutende musikalische Gebräu an diesem Abend als höchst schmackhaft. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte auch der Projektionskünstler, der mittels Overhead, Wasser, Farbe und Öl für die angemessen psychedelische Visualisierung und Untermalung der auditiven Darbietung gleichermaßen sorgte. Gut, die Räucherstäbchen hätten vielleicht nicht sein müssen (wie wir alle wissen, scheut der kleine Schreiberling allzu geruchsintensives Räucherwerk wo es nur geht...), dafür schienen die grummelnd und wabernd die Bar ausfüllenden Klänge auch andernorts Interesse zu generieren – einige Musiker und Crewmitglieder des Tourtrecks von NAZARETH lugten nämlich während der Show mit sichtlichem Interesse in die Bar...
 

Zu fortgeschrittener Stunde beschallten dann auch noch CHANGO das zwischenzeitlich doch schon etwas zusammengeschmolzene Publikum – kein Wunder, schob sich doch der Zeiger unterbittlich weiter vor Richtung Morgen. Die drei Oberösterreicher ließen sich aber davon nicht beeindrucken und präsenten sich hellwach und in bester Spiellaune! Von weiteren herrlich hirnverdrehenden Projektionen kongenial unterstützt, entfalteten sowohl die wunderbaren instrumentalen Titel von CHANGO besondere Kraft, als auch die im Dialekt vorgetragenen, und streckenweise mit leichter Stoner-Schlagseite behafteten Songs. Vor allem das enorm groovende „I heas maschian“, derzeit aktueller denn je, entwickelte eine beeindruckende Durchschlagskraft. Trotz der einnehmenden Vorstellung, die die noch verbliebenen Besucher genauso zu fesseln vermochte wie LES LEKIN zuvor, gab der Berichterstatter gegen halb zwei Uhr morgens auf und zog dann doch den Weg ins Bett dem Ende der Show vor.

Das ist aber keinesfalls so zu interpretieren, dass das Nachtprogramm in der Bar in irgend einer Weise schlecht oder gar ermüdend gewesen wäre! Man wird halt auch nicht jünger...


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