21.07.2018, Böllerbauer, Haag

BLOOD MOON FESTIVAL - Tag 2

Veröffentlicht am 27.07.2018

Etwas müde fanden sich die bereits seit Freitag anwesenden Musikbegeisterten am späten Nachmittag wieder beim Böllerbauer ein. Es erschienen vor allem bereits Musiker der ersten vier aufspielenden Bands des zweiten Tages des BLOOD MOON FESTIVALs und feierten sich quasi gegenseitig ab. Lustig war für viele der Beginn mit dem Soloauftritt des Acoustic-Kabarett-Rock-Projekts ROCKODILE [...was es nicht alles so gibt! Mike]. Mit Songs über Faxe-Bier, Bud Spencer, Spartacus und Terminator wurden die ersten Anwesenden des Abends prächtig unterhalten.

Die nächsten Bands kannte ich allesamt schon von SPH-Bandcontest-Runden. Riesig freute ich mich über die lang erwartete Wiederkehr von SEVENTEEN, bei denen es in letzter Zeit ein wenig ruhig geworden ist. Die SPH-Shows vor etwa zwei Jahren (Regional- und Pre-Finale) hatte ich noch bestens in Erinnerung. Neben dem souveränen Zusammenspiel von Bassist Jürgen und Schlagzeuger Philipp begeisterte Frontmann Moritz mit einer Gesangs-Glanzleistung im Stile von Myles Kennedy. Unbeeindruckt lässig steuerte Gitarrist Michael Riffs und Soli bei, als wäre es das Einfachste der Welt.

Lässig ging es dann auch mit den Jungspunden von HIGH FIVE weiter, die sich erst seit kurzem in ONE LAST GLANCE umbenannt haben. Hier merkt man die Musikausbildung des BORG Linz den vier Bandmitgliedern deutlich an, spielten sich die Gitarristen Max und David doch durch eine Palette von Gitarrentechniken, die sie aber insgesamt sehr songdienlich einsetzen. Neben dem tighten Schlagzeugspiel von Simon glänzte Frontmann Felix am Bass vor allem mit seinem angenehmen Stimm-Timbre und der sympathischen Rockstar-Attitüde.

Die danach folgenden COLOR THE NIGHT setzten den professionellen Shows der vorherigen Bands nochmal eins drauf. Dass einige Mitglieder ihre Instrumente wirklich studiert haben, fühlte man direkt auf und vor der Bühne. COLOR THE NIGHT haben einen Plan und beeindruckten das Publikum, nach erstklassigen Shows (Vorrunde und Stadtfinale) der SPH-Bandcontest Runden, auch beim Böllerbauer in Haag gewaltig. Einzigartig die Kombination von Gitarrenriffs und -effekten, das Zusammenspiel der Rhytmusfraktion und die funkigen Akzente des Trompeters, über dem die wandlungsfähige Stimme von Frontmann Paris thront. Bei den tanzbaren Rhythmen von COLOR THE NIGHT blieb kein Fuß stehen: immer wieder ein Erlebnis diese Band.

Kontrastprogramm wurde danach von den Groove-Metallern STREAMBLEED geboten, die rein vom Genre her besser am ersten Tag des Fesivals untergebracht gewesen wären. Das hielt die fünf Jungs aus Marchtrenk aber nicht ab, das eingängige Material ihres Debüt-Albums „Enslave The World Forever“ unter die Leute zu bringen, die während der Metalshow auch ordentlich abgingen. Die PA-Boxen wurden vom Metalsound ordentlich herausgefordert, wummerte es doch manchmal ziemlich. Die Präsenz der fünf Musiker, angeführt von Frontmann Stefan, machte einiges her und somit werden STREAMBLEED die Metal-Landschaft in Österreich wie am diesjährigen END OF DAYS-Festival im OHK Vöcklabruck sicher noch einige Zeit bereichern.

Schon sehr lange bereichert die Rockformation DI'LAEMMA die Gegend um Steyr mit ihren begeisternden Shows. Kein Irish-Pub und keine lokalen Rock-Feste sind vor den fünf Männern (plus zwei Trompetern) sicher. Gespielt wurden hauptsächlich nicht ganz so bekannte Coversongs, die dem Publikum aber ordentlich einheizten. Den routinierten Musikern war während der Show der Spaß an der Sache deutlich anzusehen, und er übertrug sich auch auf das feiernde Party-Publikum.

Richtig auf den Putz hauten danach noch die jungen Hard-Rocker KAISER FRANZ JOSEF. Die Zukunf österreichischer Rockmusik wieder groß zu machen hängt definitiv auch von dieser Band ab. Dementsprechend wurde in der gut einstündigen Rock-Show natürlich Material des neuen Albums „Make Rock Great Again“ wie etwa der Sing-Along-Ohrwurm „Give It Up“ geboten. Das Publikum ging ordentlich steil und feierte die Band nach allen Regeln der Kunst bis nach Mitternacht ordentlich ab.

So quasi als Rausspieler gabs danach noch eine After-Show von ROCKODILE aka DRUNKODILE, im Stile der "NOVAROCK Special Late Night Acts" wie DAVID HASSELHOFF oder OTTO. Humorvoll betrat der Künstler im He-Man Kostüm die Bühne und stimmte den Song „Master Of The Universe“ an, gefolgt von MANOWAR-Klassikern und dem Hoff-Standard „Looking For Freedom“. Um 1 Uhr früh wurde nichts mehr so ganz ernst genommen und das BLOOD MOON FESTIVAL fand dadurch einen glorreichen Abschluss, sodass die Planung der nächste Runde in einem Jahr bereits begonnen werden konnte.


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