14.12.2018, Arena Wien,

MYRKUR + JO QUAIL

Veröffentlicht am 17.12.2018

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Kaum eine Band hat die Metal-Gemüter in den letzten Jahren so sehr erhitzt wie MYRKUR. Das Projekt der dänischen Sängerin und Multi-Instrumentalistin Amalie Bruun hat sich mittlerweile einen Namen gemacht und begeistert Fans mit Folk und Black Metal. Mittlerweile ist MYRKUR gern gesehener Gast auf den Bühnen Europas und Amerikas und lockte auch am vergangenen Freitag in Wien zahlreiche Anhänger zu ihrem ersten Headliner-Konzert an.
 
Leichter Schneefall begleitete mich auf meinem Weg zur ausverkauften Arena. Die mystische Kulisse sollte sich auch im Inneren der kleinen Halle fortsetzen. Das Bühnenbild bestach durch angebrachte Äste und Lampen, die schon allein optisch eine gewisse Atmosphäre versprühten bzw. in weiterer Folge noch für die perfekte visuelle Untermalung sorgen sollten. Der Abend der Kontraste startete um 21.00 Uhr mit dem Auftritt der britischen Cellistin JO QUAIL. Ohne Umschweife begann sie, Melodiesequenzen aufzunehmen, die die Basis für einnehmende Klangwelten, hervorgerufen nur durch ihr E-Cello, bildeten. JO QUAIL verzauberte nicht nur mit Songs á la "Gold", sondern auch mit sympathischem Auftreten und purer Spielfreude. Viel zu schnell ging der etwa 40-minütige Auftritt vorbei und wurde mit frenetischem Applaus und Jubel bedacht.
 
Um 22.00 Uhr war es Zeit für den Headliner MYRKUR, der ebenso begeistert in Empfang genommen wurde. Im ersten Teil des Sets wurde das Publikum weiterhin, unterstützt von JO QUAIL, mit ruhigen Darbietungen verzaubert. Mit Folksongs aus unter anderem Schottland, Dänemark und Schweden wurde eine kleine Europa-Reise unternommen, bevor dieser Teil mit dem Song "The Witcher 3" sein Ende fand und der Übergang in den Black Metal-Teil des Abends mit düsterem Intro und blitzenden Lichtern erfolgte, während sich die Band in düsterere Gewandung hüllte und die Gesichts- bzw. im Falle der Band auch Körperbemalung auflegte. "Myrkur" bedeutet auf Isländisch so viel wie Dunkelheit - unter diesem Zeichen stand der zweite Teil des Sets. Mit Songs wie "The Serpent" oder "Ulvinde" kam nun auch die Black Metal-Fraktion auf ihre Kosten und ließ sich von der Darbietung in ihren Bann ziehen. Auch visuell gingen die Kontraste weiter. Die Bühne war hauptsächlich schwach beleuchtet, um den Instrumentalpart entsprechend zu untermalen, wurde dann aber stellenweise in gleißendes Licht getaucht, wodurch man die Musiker nur schemenhaft sah und die zarte Stimme von MYRKUR im Kontrast zu Black Metal-Klängen vernahm. Mit dem erst kürzlich veröffentlichten "Juniper" wurde ein letztes Mal für Begeisterung gesorgt, ehe das Publikum verzaubert in den mittlerweile dichter gewordenen Schneefall entlassen wurde. Ein Abend mit Darbietungen zweier Ausnahmekünstlerinnen, die ich nur schwer zu beschreiben vermag. Sollte man selbst erlebt haben.

Mehr Fotos gibt's auf stills.eraserhead.at


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