6.4.2019, Röda, Steyr

MONSTERS OF THE ORDINARY + INTRA

Veröffentlicht am 15.04.2019

Bei jeder - viel zu seltenen - Ankündigung einer Stoner-Rock-Night im Röda muss ich immer frohlocken und das Line-Up am 6.4. hatte es in sich. Lange Zeit versuchen die Bands MONSTERS OF THE ORDINARY und INTRA im Röda aufzutreten und nun endlich konnte ein Termin fixiert werden, an dem dann sogar zwei meiner österreichischen Lieblingsbands am selben Tag auftreten.

Um halb zehn begaben sich dann INTRA mit einem stimmungsvollen Intro und einer coolen Lichtinstallation auf die kleine Röda Bühne und entzündeten ein Feuerwerk an Hits, die noch nicht viele Leute kennen. Die musikalische Klasse der Songs ihres Debütalbums „The Contact“ spricht für sich. Ich kenne keine vergleichbare Band im deutschsprachigen Raum, die zu dritt auch live so einzigartig sind und sich mit dem phänomenalen Gesang ihrer Frontfrau von jeder Konkurrenz abheben.

Am ehesten kann für INTRA die Genrebezeichnung Progressive Stoner Rock genommen werden, was genau meinen Geschmack trifft. Seit meinen persönlichen Bandentdeckungen dieses Jahrzehnts wie KARNIVOOL, BARONESS, TORCHE oder MASTODON suche ich nach vergleichbaren Bands und INTRA ist für mich eine Band, die sich für einen Supportslot bei den genannten Bands mühelos qualifiziert. Wer mir nicht glaubt, der soll sich die neue Platte besorgen und sich die Band wo immer es geht live ansehen. Auch die professionellen Videos zu “Uninvited Roomer” und „Storm“ zeigen, dass diese Band ganz groß hinaus kommen kann.

Oft sind es die zurückhaltenden Gitarrenriffs und Akkordzerlegungen, die der Sängerin Bianca mit ihrer betörenden Stimme bereits im Vers genug Raum geben, sich auszubreiten. Dem Übergang in den Prechorus und dann in den herausragenden zweistimmigen Gesang im Refrain mit Ohrwurmmelodien kann sich keiner entziehen. Neben genialen Gitarrensoli von Hannes und dem treibenden Bass der Sängerin hat auch Schlagzeuger Lukas mit seinem akzentuierten Spiel großen Teil an den groovenden Parts, die des Öfteren die Mauern des Röda erzittern ließen. Beim Finale des Sets wurde dann noch bei „Down The Roof“ von der Debüt-EP ein Publikumschor im Refrain eingefordert, zu dem sich die feiernde Meute leicht begeistern ließ. Ein phänomenales Konzert, auch dank der großartigen Ton- und Lichttechnik, das gerne bald wieder stattfinden darf.

Die Headliner MONSTERS OF THE ORDINARY haben schon ein paar Jahre mehr auf ihren Buckel und bereits drei Releases „On The Edge And Beyond“, „Mirror“ und das 2017 erschienenen „Breaking Silence Violently“ im Gepäck. Meine ersten Begegnungen mit den Stoner Rockern fand im Jahr 2013 statt, supporteten sie damals doch gleich zwei meiner Lieblingsbands ORANGE GOBLIN und MUSTASCH und traten auch am bereits legendären LAKE ON FIRE-Festival auf. Musikalisch waten MONSTERS OF THE ORDINARY tief im Stoner Rock, das Aushängeschild ist die sensationelle klare Gesangstimme, die sich auch vor Höhen nicht scheut.

Gitarrist und Songschreiber Klaus tobt sich mit seinen kreativen Einfällen sichtlich gerne mit Gitarreneffekten aus, deren Sounds oft in Richtung RED FANG und TRUCKFIGHTERS gehen. Lange schon wollte ich die „MONSTERS“ wieder mal live auch in neuer Besetzung erleben und lange hat es gedauert, bis der Zeitpunkt endlich gekommen war. Schon in den ersten Minuten des Konzerts wurde mir klar was ich jahrelang vermisst habe: Eine groovende Band vom ersten bis zum letzten Ton.

Großen Teil an den fetten Sound haben definitiv Drummer Sören und Bassist Andreas, die sich zu den treiben Riffs von Gitarrist Klaus auf der Bühne regelrecht auf ihren Instrumenten austobten. Darüber die einprägsamen Gesangslinien von Sänger Oliver, der immer wieder die Verbindung zum Publikum aufbaute. MONSTERS OF THE ORDINARY haben sich mit ihren professionellen Studioalben und sensationellen Live-Shows in Österreich einen Namen gemacht und dürfen gerne öfters in der Gegend außerhalb von Wien spielen.


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