12.12.2019, Rockhouse, Salzburg

TURBOBIER + GLUE CREW

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 15.12.2019

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Im Dezember geht es Schlag auf Schlag im Salzburger Rockhouse! Nachdem BATTLE BEAST mit überraschend großem Publikumszuspruch am Vortag schon ordentlich abgerissen hatten und ein ebenfalls anwesendes kleines Fotoantha im Graben mit Pyro beinahe geröstet hätten, war es am Folgetag an den Wiener Rabauken von TURBOBIER, noch ein Schäuferl draufzulegen. Publikumstechnisch nahmen sich die beiden Shows dabei nichts – der Zuspruch im Saal war mit etwa zwei Drittel Auslastung annähernd gleich groß. Alkoholtechnisch dürften die heimischen Punker allerdings die Nase weit vorne gehabt haben, wie man angesichts des Betankungszustandes mancher Besucher und der zunehmend ausgelassener werdenden Stimmung erkennen konnte – was hätte man allerdings bei TURBOBIER (der Name ist immerhin Programm!) auch anderes erwarten können?!


Zunächst gab es aber für einige eine kleine Überraschung, denn die eigentlich geplante Supportband FALLOUT musste wegen Krankheit kurzfristig w.o. geben und so rutschten die aus der Gegend stammenden Mundart-Punker GLUE CREW als Support ins Programm. Mit lässig-flotten Songs, mal von stromunterstützter, dann wieder von akustischer Gitarre untermalt, brachte die dreiköpfige (kurzfristig auch zu viert agierende) GLUE CREW die Zuschauer schnell auf Betriebstemperatur. Und die solcherart perfekt auf das noch kommende Vorbereiteten, dankten es der Band dann auch mit lautem Applaus!


Dass es dann zu TURBOBIER zu leichter Eskalation kommen würde, war absehbar. Den fetten Sound von gleich drei Gitarren druckvoll vor sich her schiebend, rüpelten sich die sonnenbebrillten Wiener mit Witz und Esprit durch ein kurzweiliges Set, während im Infield so manches durchaus rabiate Pogo-Getümmel entzündet wurde und erhöhtes Crowdsurfer-Aufkommen zu vermerken war. Die größte Sorge an diesem Abend galt natürlich der Gefahr, dass das Bier ausgehen könnte – was TURBOBIER mittels ihres vorsorglicherweise in rauen Mengen mitgebrachten Turbobiers, das nur allzu häufig den Weg ins Publikum fand, welches das Gebräu im Turbotempo vernichtete, gekonnt zu verhindern wussten. Eine Ansprache zur Lage der Nation vom Vorsitzenden der Bierpartei (der rein zufälligerweise auch Frontman bei TURBOBIER ist...) durfte natürlich auch nicht fehlen, sowie das Versprechen an die anwesenden Freunde aus Bayern, die Bierpartei auch in Deutschland Fuß fassen zu lassen. Selbst als nicht unbedingter Freund prolligen Punkrocks, konnte man sich der sympathischen Bühnenpräsenz und der energiegeladenen Show der fünf Rabauken und ihrer Crew nicht entziehen, die den Rockhouse-Saal so sehr in Wallung brachten, wie man es in diesem Jahr glücklicherweise öfter als nur einmal sehen konnte.


Und wenn wir mal ehrlich sind: Mehr Mut zur Dichtheit und Marco Pogo als Kanzler, das würde unserer Politlandschaft in der gegenwärtigen Situation wirklich guttun. Gegen so manches Wahlprogramm sind die Schüttelreime von TURBOBIER (apropos Schüttelreime, dem Publikum wurde auch mit einem flotten EAV-Cover ordentlich in den Arsch getreten!) nämlich deutlich wertvoller. Insofern – Prost! Und weiter so TURBOBIER!
 

Weitere Fotos des Abends findet ihr bei Images Of Pain And Pleasure.


Setlist:


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