22.08.2021, Rockhouse-Bar, Salzburg

BLOODTRUTH + NECROSY + SCÄVENGER

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 24.08.2021

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Wem es am Vortag bei den Pinzgauer Headbangers musikalisch noch nicht heftig genug war, der konnte sich am Folgetag in der Rockhouse-Bar in Salzburg die Gehirnwindungen bei einem Brutalo-Abend sondergleichen zu Brei matschen lassen. Gleich drei Partien aus der extremsten Ecke des Schwermetalls zogen den für einen Sonntag ziemlich zahlreich erschienenen Anwesenden den stacheldrahtbewehrten Pfeifenputzer einmal von links nach rechts durch die Gehörgänge. Zumindest beim Berichterstatter sind jene nun rückstandslos frei – inklusive Nebenhöhlen.


Das akustische Äquivalent einer Darmspiegelung ohne Sedierung begann mit den Krawallbuben von SCÄVENGER aus Salzburg, die gleich den Knüppel aus dem Sack holten und in der Folge des tighten Gigs gar nicht mehr einpackten. Rasende Riffs, höllisches Gerülpse und ein Schlagzeuger jenseits von Gut und Böse rasten über die Zuschauer hinweg, die all ihre angestaute Energie aus der Konzertlosen Zeit hinausbrüllte, -bangte und -moshte. Der Pit in der Rockhouse-Bar mochte vielleicht klein gewesen sein, doch er war dafür umso intensiver. Und den Buben von SCÄVENGER machte es umso mehr Freude ihre Abrissbirnen ins Publikum zu schwingen, je mehr dieses abging – so muss das! Auch ein paar Gitarrenprobleme am Beginn konnten die Salzburger nicht im Ansatz einbremsen.


Auch NECROSY aus Italien kämpften zu Beginn kurz mit der Technik, doch bekamen ihre Gitarrenprobleme ebenso schnell in den Griff und holzten im Anschluss konsequent einfach alles kurz und klein. Während einer der beiden Gitarristen (einen Bassisten gab es nicht – braucht auch keiner, wenn die in den Keller gestimmten Gitarren ohnehin schon alles in Grund und Boden stampfen!) die sich zu nahe an die Bühne wagenden mit seinen Rastalocken mittels Propellerbanging auspeitschte, gurgelte der Fronter wie aus den tiefsten Tiefen der Hölle – richtig schön brutal und menschenverachtend, wie man es gerne mag!


Man fragte sich schon, ob irgendwann an diesem Abend ein Song unter gefühlt 200bpm für eine kleine Ruhepause sorgen würde, aber: falsch gedacht! BLOODTRUTH, ehemals als Sideprojekt von FLESHGOD APOCALYPSE ins Leben gerufen (alleine das sollte erahnen lassen, was Geschwindigkeitstechnisch kommen sollte...) prügelten mit Hingabe noch einmal das wirklich letzte aus den Anwesenden, die es den Italienern mit einem Aggro-Moshpit dankten, bei dem die Leute nur so durch die Gegend flogen. Zwar erwies sich die Chose musikalisch mit Fortdauer des Gigs durchaus ein wenig eintönig (was hieß: in erster Linie schnell und laut – SEHR laut), doch dafür riss es die Gesangsperformance zwischen Gerülpse des Todes und Gekeife des Wahnsinns wieder raus. Nach BLOODTRUTH stand jedenfalls kein Gras mehr.

Genau das hatte man irgendwie seit Monaten gebraucht. Einfach nur derbstes Geprügel aus dem extremen Spektrum, brutalstes Todesblei, kompromisslos und tight vorgetragen. Scheißegal, dass es schon so laut war, dass der Sound streckenweise ein wenig matschte (irgendwo tauchten kurz einmal Samples aus den Tiefen auf) – DAS WAR EINFACH NOTWENDIG!!!
 

Das kleine Fotoantha geht jetzt seinen Gehörgang resetten, in der Zwischenzeit könnt ihr euch bei Images Of Pain And Pleasure weitere Fotos reinziehen.


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