25.09.2021, Komma, Wörgl

I.Q.'69 + T.B.C.-What?

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 28.09.2021

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Der letzte Besuch des kleinen Schreiberleins im Komma Wörgl liegt schon lange zurück – es war dringend an der Zeit das zu ändern! Eine willkommene Gelegenheit dazu, bot der Punk’n’Roll-Abend mit I.Q.’69 und T.B.C.-WHAT?, der ursprünglich durch die dritte Band DALTONZ ergänzt werden hätte sollen, die jedoch krankheitsbedingt kurzfristig absagen mussten. So bekamen die beiden verbliebenen Bands kurzerhand mehr Spielzeit zugestanden – die diese auch vollumfänglich nutzten.


Gleich beim imaginären Kakerlakentreten von T.B.C.-WHAT? ging es ordentlich zur Sache - die Herren sind mit ihren etwa 35 Jahren Bühnenerfahrung zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen! Alter schützt bekanntlich vorm Rocken nicht und so brannten die standhaften Tiroler ein richtiges Punk-Feuerwerk ab, rockten wie Sau und rissen mit überraschend hartem Sound die Bühne so richtig ab. Von den energiegeladenen Luftsprüngen des Sängers und dem wie ein Besessener hinter seiner Schießbude wütenden Schlagzeuger, können sich halb so alte Musiker noch ein Scheibchen puncto energiegeladener Bühnenshow abschneiden. Dass sich unter die punkigen Granaten, wie die Bandhymne „T.B.C.-what?“ oder herrlich absurde Songs wie „Killerkakerlaken“ auch so manche „eigenwillige Interpretation“ (O-Ton Band) von kurzfristig in die Setlist aufgenommene Songs mischte, störte dabei niemand – zu den mitreißenden Songs, konnte man sich ohnehin einfach wunderbar gehen lassen. Was dann selbst ältere anwesende Semester (ok, vielleicht anfangs noch etwas zurückhaltend...) ausgiebig taten – dass es zu der obligaten Zugabe ordentlich rund ging, war ja wohl obligat. Tja, liebes Junggemüse, die alten Herren habens drauf!


I.Q.’69 übernahmen danach volley und schlugen mit ihrem temporeichen Punk'n'Roll in dieselbe Kerbe, dass die Hütte brannte und sich die Punker in Millisekunden outeten und begeistert den Pit eröffneten. Einfach mal ein paar RAMONES- und MISFITS-Klassiker zwischen das eigene Material gepackt und schon ging das Publikum so richtig steil. Angesichts des teils wirklich heftigen Pogo-Getümmels, war es ganz gut, dass die Veranstaltung aufgrund Umbaus im großen Saal stattfand, denn da zuckte schon einmal ein Besucher ekstatisch über die Bühne und legte dann einen todesverachtenden Stagedive hin – scheißegal, ob da unten überhaupt jemand stand, der ihn auffing. Dasselbe dann gleich nochmal und im Verlaufe des Konzertes noch weitere zwei Male zu exerzieren, zeugte schon von beeindruckender Lernresistenz – oder guten Stuntfähigkeiten. Abgesehen von diesem Unterhaltungsprogramm, galt die Aufmerksamkeit aber ganz dem Trio von I.Q.’69, die energisch und mit unbändiger Energie Song um Song in die durchaus zahlreich angetretenen Zuschauer pfefferten und mit der hartnäckig geforderten und ausgiebig zelebrierten Zugabe für die finale, punkige Zerstörung sorgten.
 

Das werden einige Besucher, jüngeren wie älteren Semesters, bestimmt noch länger in den Knochen und den Ohren spüren... Liebe Tiroler, was war das denn bitte? Wie krass seid ihr drauf?! So verhalten wie der Abend ganz zu Anfang begonnen hatte, hätte man nicht darauf wetten können, dass es schlussendlich doch noch zu so einer herrlichen, schweißtreibenden Eskalation kommen würde, die einen die schwierige, hoffentlich bald gänzlich hinter uns liegende Zeit, für kurze Zeit einfach vergessen ließ. Das hat gutgetan.

Mehr Fotos des Konzertes findet ihr bei Images Of Pain And Pleasure.


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