01.10.2021, GEI, Timelkam

AS GOD CREATED Album-Releaseshow + LIFEDRAINER + WELTENBRANDT

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 05.10.2021

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Pünktlich zum Start des neuen Monats gab es im Gei Timelkam nach langer Zeit wieder einmal hartes Programm – AS GOD CREATED stellten ihr neues Album „Pandemonium“ (Review folgt...) zum ersten Mal live vor und wurden dabei von LIFEDRAINER und WELTENBRANDT unterstützt. Eine Show, bei der die erste Band erst um 22h die Bühne enterte sah man schon lange nicht mehr - umso interessanter war es, wie das so lange Zeit von Late-Night-Partys entwöhnte Publikum wohl zu vorgerückter Stunde reagieren wurde. Eigentlich wie immer, soviel darf an dieser Stelle schon vorweggenommen werden.


Wohl waren die Zuschauer bei WELTENBRANDT, die einmal mehr aufgrund Mangels an Musikmaterial die ihnen zugestandene Spielzeit gar nicht gänzlich ausfüllen konnten, noch ein wenig zurückhaltend, doch die oftmals in Post-(Black-)Metallische Bereiche vorstoßenden Songs der Vöcklabrucker luden auch mehr zum entspannt-träumerischen Haareschütteln, als zu eskalativer Action ein. Vielleicht lag es auch an dem etwas arg düsteren (also quasi nicht vorhandenen) „Licht“, dass sich im Auditorium nur wenig Bewegung zeigte – dafür war aber der verdiente Applaus für die überzeugende Darbietung umso lauter.


Recht viel heller wurde es bei den anschließend die Bühne enternden LIFEDRAINER auch nicht – aber dafür um ein gutes Stück brutaler. Die aus der Gegend um Gmunden stammenden Buben, die erst in diesem Jahr ihr Debüt „A Desolated Place“ in die Regale wuchteten, packten die Deathcore-Keule aus und brüllgrunzten das Publikum mit sichtlicher Wonne und Spielfreude an. Da ließ sich gleich so mancher Zuschauer dazu hinreißen, seine Extremitäten im Takt der breakdown-lastigen Musik durch den Innenraum zu wirbeln – kleinere Kollisionen inklusive. So recht wollten die knackigen Klänge aber trotz technischer Versiertheit und hingebungsvoller Performance (noch) nicht landen, da einige doch recht grobe Übergänge in den Songs den Fluss immer wieder unterbrachen. Das dankbare, heftig die Schädel beutelnde Publikum applaudierte den Krawallbuben aber dennoch artig und ausdauernd.


AS GOD CREATED brauchten sich danach eigentlich nur noch ins gemachte Nest setzen – trotz deutlich vorgerückter Stunde ließ es sich keiner der Anwesenden nehmen, die in der Umgebung bereits durch so einige heftige Live-Abrisse (OKH!) bekannte Truppe gebührend abzufeiern. Da gab es schon den ein oder anderen wilden Circlepit rund um die längst zur Legende gewordene Disco-Säule mitten im Publikumsraum (glücklicherweise ohne blutige Kollisionen mit selbiger) und selbst eine Wall Of Death ging sich aus – wenngleich es auch dank Taktschwierigkeiten im Publikum eines zweiten Anlaufs zur korrekten Durchführung brauchte. Wer sich schon nicht im Kampfgetümmel die Rübe von den Schultern schoss, ließ sonst zu den wunderbar brachial ins Cerebrum drückenden Todes-Klängen des hier erstmals live der Öffentlichkeit vorgestellten Vollrunds „Pandemonium“ ausgiebig das Kleinhirn durch den Schädelinnenraum purzeln. Sägende, durchaus modern gehaltene Gitarrenarbeit, hingebungsvolles Gegurgel von Neu-Sänger Paz, der dank literweise Salbeitee und einer Menge Re-Voice Pastillen tapfer das komplette Set durchhielt und ein außer Rand und Band geratener Drummer, der zwischendurch sogar seine Pedale schrottete und sich Material von einer der Vorbands ausborgen musste, sorgten für einen rundum gelungenen Brachial-Konzertabend im Gei, von dem jeder hochzufrieden (und bisweilen auch mit leichten physischen Beschädigungen) nach Hause schleichen konnte.
 

Bis auf die etwas arg sparsam eingesetzte Bühnenbeleuchtung (*hust*) freute sich auch das kleine Schreiberlein sichtlich über den gelungenen Krawall-Abend und die finale mitternächtliche Gnackwatschn von AS GOD CREATED. Aufgrund der Beleuchtungsumstände, gibt es dieses Mal leider nur wenige zusätzliche Fotos bei Images Of Pain And Pleasure zu entdecken.


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