29.05.2011, Arena

MR. BIG

Text: bernsen | Fotos: bernsen
Veröffentlicht am 05.06.2011

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MR. BIG luden zum Gastspiel in Wien, da ließ ich mich natürlich nicht lange bitten! Eigentlich war die Show im Planet Music/Gasometer angekündigt, wurde aber vor ein paar Wochen (vielleicht war die Nachfrage doch nicht so groß) in die Arena verlegt. Also gut, Vorgruppe verpasst. Laut Augenzeugenberichten war das nicht allzu tragisch. Sorry, mehr kann ich dazu nicht berichten.

Jetzt zu den großen Herren! Pünktlich um 21 Hundert starten die vier Amis ihr Set mit „Undertow“, der Single des aktuellen Albums „What If ...“. Die Band rockt gnadelos über die Bühne und begeistert von Minute 1 weg, mit ungeheurer Spielfreude und Tightness. Das die Jungs Top-Musiker sind, braucht sicherlich nicht extra erwähnt zu werden, aber es macht einfach Spaß, vier Hochkaräter auf einmal zu sehen und zu hören, die perfekt aufeinander eingespielt sind. Nur der Herr Sänger bereitet mir Sorgen. Abgesehen davon, dass Eric Martin den rechten Arm eingegipst und mit einem schwarzem Isolierband-X verziert hat, ist er heute leider auch stimmlich etwas angeschlagen. Speziell die hohen Passagen wollen nicht so recht gelingen und mir fällt auf, dass er einiges tiefer singt, die anderen singen lässt, oder überhaupt gleich Nummern von der Setlist gestrichen werden. So hätte ich mich zum Beispiel irrsinnig auf „Just Take My Heart“ gefreut - Leider kam es nicht!

Trotzdem bieten MR. BIG eine erstklassige Show mit einer tollen Auswahl an alten Hits und mehreren Songs vom aktuellen Album, inklusive des obligatorischen Akkuschrauber-Solos bei „Daddy, Brother, Lover, Little Boy“. Das Publikum ist gut gelaunt, ebenso die Band und es läuft so wie es laufen soll, bis Paul Gilbert seinen Solo Part zum Besten gibt. Ich weiß, dass Mr. Gilbert ein Weltklasse Gitarrist ist, aber ich fang‘ einfach nichts mit diesen elend langen Saitenwichsereien an. Das ist zwei Minuten cool, dann geh‘ ich eine rauchen.

Zigarette fertig, Solo noch nicht! Gut, es geht weiter, jedoch nicht lange. Jetzt ist Ausnahme-Bassist Billy Sheehan an der Reihe, sein Können unter Beweis zu stellen. Gefühlte eineinhalb Stunden wird wieder soliert und meine Stimmung nähert sich dem Tiefpunkt. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich mag MR. BIG unter anderem auch wegen ihrer extrem guten Musiker und bewundere sowohl Gilbert, als auch Sheehan. Nach solchen Einlagen tu‘ ich mir aber leider sehr schwer damit, die Show noch weiter zu geniessen. Eben diese neigt sich mittlerweile eh dem Ende zu und als erste Zugabe hören wir „To Be With You“ (Auf Billy Sheehans Setlist heisst die Nummer übrigens “Still Ain‘t Enuff“). Das Lied tut ziemlich weh und hält dem Vergleich zum legendären Gasometer-Auftritt 2009 absolut nicht stand.

Also eigentlich ein tolles Konzert, nur die Solo-Parts waren sehr ermüdend und Eric Martin war schon mal fitter. Das sei ihm jedoch verziehen. MR. BIG sind ja schon wieder lange genug auf Tour.


WERBUNG: Hard
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