MORAR - Chants Of Ossian

Wer sich hinter dem Bandnamen MORAR verbirgt oder woher die Musiker dieses Projekts stammen, daraus machen MORAR ein Geheimnis und lassen stattdessen die fünf Tracks ihres Demos “Chants Of Ossian” für sich sprechen.

Mutig, in einer Zeit, in der Black-Metal-Bands es größtenteils aufgegeben haben, sich ach so geheimnisumwoben und mysteriös zu präsentieren und junge Truppen, die mit ihrem ersten Demo um die Ecke kommen und für deren persönliche Identität sich zunächst die wenigsten interessieren dürften, die aber dennoch mit dieser Darstellung Aufmerksamkeit zu erhaschen versuchen, eher belächelt werden. Dabei verdient es “Chants Of Ossian” allerdings keinesfalls, mit einem müden Lächeln abgefertigt zu werden, für Demo-Verhältnisse wissen die fünf im Black Metal der alten Schule verwurzelten Titel nämlich durchaus zu gefallen. Zwar nutzen sich der Opener “O, Morar” und insbesondere sein Hauptriff schnell ab und hinterlassen nicht wirklich bleibenden Eindruck, das atmosphärische und emotionale “Thy Fame” allerdings begeistert und berührt mit dezent schönem cleanen Gesang und zarten, gefühlvollen Gitarren- und Pianomelodien sofort. Das hypnotische “Of The Fallen” rundet “Chants Of Ossian” schließlich gelungen ab, kann in Sachen Atmosphäre und Wirkung jedoch leider nicht an “Thy Fame” anknüpfen.

MORAR haben Potenzial, keine Frage. Einiges an Raum nach oben besteht jedoch ebenfalls, da es der Band diesmal noch nicht gelungen ist, den Spannungsbogen über die gesamte Spielzeit der Songs aufrecht zu erhalten und mehr große Momente zu erschaffen. Angesichts dessen, dass wir es hier mit einem Demo zu tun haben, bleibt aber zu hoffen, dass MORAR auf ihrem Debüt-Full-Length noch kräftig nachlegen werden.