Manheim - Nihil

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VÖ: 01.11.2013
Bandinfo: MANHEIM
Genre: Black Metal
Label: Eternal Sound Records
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Lineup  |  Trackliste

Bands wie MAYHEM, VREID, KHOLD und DARKTHRONE nennen die Kroaten MANHEIM, die mit “Nihil” ihr Debüt geben, als ihre Einflüsse. Diese sind dem Album auch durchaus anzuhören und oftmals liest sich ein “klingt wie MAYHEM oder DARKTHRONE (oder für mich insbesondere KHOLD)” schon wie eine Garantie für Qualität. Doch gilt dies auch für “Nihil”?

Leider nicht so ganz, denn eben diese Einflüsse werden diesem Album schließlich ein Stück weit zum Verhängnis. Das Problem ist nämlich, dass die acht eigenen Tracks (vom “Deathcrush”-Cover mal abgesehen) weder so dreckig und energisch wie die alter MAYHEM oder DARKTHRONE noch so rockig oder mitreißend groovig wie die von KHOLD oder zuweilen VREID klingen. “Nihil” ist vielmehr irgendwo in der Schnittmenge der Bands, die hier Pate gestanden haben, anzusiedeln und klingt ein wenig nach allen, was dazu führt, dass es dem Werk enorm an eigenem Charakter mangelt. Und nicht nur das, durch die Verarbeitung verschiedener Einflüsse, von denen keiner wirklich stark heraus gearbeitet ist, verblassen auch diese im Gesamtwerk oft, sodass das Album zuweilen nach einem etwas matten Mischmasch klingt. Schließlich enden selbst die schönsten und kräftigsten Farben in einem unschönes grau-braun, wenn man zu viele von ihnen zu sehr verrührt.

Bei ihrem nächsten Album sollten die Kroaten daher dringend daran arbeiten, einen individuelleren Sound für sich zu kreieren. Ansätze dieses Versuchs sind zwar auch auf “Nihil” schon zu erkennen, wollen sich jedoch ironischerweise einfach nicht stimmig in die Soundlandschaft einfügen, so z.B. das eingestreute Keyboard-Geklimper. Auch mit dem teilweise eingesetzten tiefen, knurrigen halb gesprochenen Gesang wollen sich die Ohren nicht so recht anfreunden.
Doch das klingt alles in allem wohl härter als “Nihil” es verdient hat, denn MANHEIMs Debüt ist sicher kein schlechtes. Titel wie das zäh-schwarze Groove-Monster “U Po Etku Bija E Kaos”, das rasante “Kreatura” oder das schmissige "Sinking" sind es auf jeden Fall wert, ein Ohr zu riskieren und auch im übrigen rutscht "Nihil" nur selten in den qualitativen Durchschnitt ab. Bei derart offensichtlichen Verbeugungen vor den Großen muss jedoch auch damit rechnen, an ihnen gemessen zu werden. Und diesem direkten Vergleich können MANHEIM einfach (noch?) nicht standhalten!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Katharina Beck (05.12.2013)

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