Alestorm - Live At The End Of The World

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VÖ: 15.11.2013
Bandinfo: ALESTORM
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Eine Australien/Neuseeland-Tour ist natürlich eine fette Sache, die nicht jeder Band vergönnt ist. Die trinkfesten Piraten-Metaller von ALESTORM hatten Anfang 2013 die große Ehre, den fünften Kontinent zu beackern und sich dabei gleich entschlossen, die Show vom 18. Jänner im Melbourner HiFi-Club auf DVD zu verewigen. Das ist eine durchaus schlüssige Überlegung, denn der letzte Studiorundling der Schotten, „Back Through Time“, liegt auch schon knappe drei Jahre zurück und um die Wartezeit auf das von den Fans ersehnte vierte Studioalbum zu verkürzen, tut es ein audiovisueller Mitschnitt allemal.

„Live At The End Of The World“ ist eine bemühte Geschichte, die allerdings an einigen vermeidbaren Kinderkrankheiten leidet. Absoluter unpackbar sind die vielen Sequenzen vor der Menüauswahl, die man nicht skippen kann und die aufgrund ihrer in die Länge gezogenen Dauer jeden Mensch ohne Engelsgeduld (und ich habe gar keine Geduld) zur Weißglut treibt. Der Konzertmitschnitt selbst ist solide, ohne besonders positiv zu begeistern. Schnitte und Kamerawechsel sind oftmals unnötig hektisch, Sound- und Bildqualität gediegener Durchschnitt und im Endeffekt bekommt man das Gefühl nicht weg, dass hier etwas mehr gegangen wäre. Die Stimmung im randvollen Club ist aber ausgezeichnet, Drummer Peter Alcorn hat ein buntes Potpourri an Hochprozentigem vor sein Kit geschnallt und Christopher Bowes und Co. versaufen in ihrem 80-Minuten-Set ähnliche Mengen wie ihre kreativ verkleideten Fans. Das Ganze gibt es übrigens auch noch als Audio-CD.

Zweiter wichtiger Teil des Packages ist eine 45-minütige Dokumentation, bei der Mann die ALESTORM-Jungs wahlweise beim Schäkern mit den Fans, Verjagen von Kängurus oder betrunkenem Fast-Kotzen beobachten kann. Klischee olé eben. Leider sind die durchaus amüsanten Backstage-Szenen (der geübte Trinker Christopher Bowes scheitert kläglich am Öffnen einer Bierflasche mit dem Feuerzeug) völlig unkoordiniert durchmischt und folgen keinem Roten Faden, der das Sehvergnügen etwas besser ordnen würde. Außerdem gibt’s nicht einmal ein Booklet zum Package. Hallo? Für ALESTORM-Fans ist die erste Band-DVD auf jeden Fall ein schöner Rückblick auf ein tolles Kapitel der noch jungen Karriere, Nicht-Maniacs werden aber genügend Gründe finden, warum sie DVDs von anderen Bands bevorzugen würden.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (29.12.2013)

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