Legion of the Damned - Ravenous Plague

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VÖ: 03.01.2014
Bandinfo: LEGION OF THE DAMNED
Genre: Thrash Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das noch junge Metal-Jahr startet gleich mit einem Filetstück der Thrash-Liga durch. Verantwortlich dafür sind die Profis von LEGION OF THE DAMNED, die mit einigen Neuerungen aufzuwarten wissen. Verzögerte sich der Release dieses Albums doch um einige Zeit, erscheint der neue Brecher auf einem neuen Label, schließlich ist Stamm-Gitarrist Richard Ebisch nicht mehr mit an Bord und nach dem Peter Tägtgren-Experiment auf dem letzten Album kehrte man wieder ins Stage-One-Studio zu Andy Classen zurück. Gleich geblieben ist allerdings das immens hohe Qualitätslevel, das die Holländer an den Tag legen. Auf "Descent Into Chaos" (den dem freiwillig aus dem Leben geschiedenen LOTD-Basser Twan Fleuren gewidmeten Re-Release des "Malevolent Rapture"-Albums außer Acht lassend) verhallte 2011 das letzte Studio-Riff der Oranjes, deren Rückkehr auf Tonträger jedoch vorerst mit einem imposanten, Soundtrack-artigen Intro gefeiert wird. Danach wird eine wahre Thrash-Bombe gezündet, die der Konkurrenz die Messlatte für heuer recht hoch legt.

LEGION OF THE DAMNED sind die kompakte, niederwalzende Einheit geblieben und pflegen auch auf dem neuen Album wieder ihre ein wenig mit dem Death Metal liebäugelnden Thrash Metal-Trademark - schneidende, galoppierende Riffs, trockenes Drumming und Frontmann Maurics Swinkels, der liebgewonnen vertraut tönt und angepisst keift. Inmitten der grassierenden Thrash-Mania haben es LOTD seit Anbeginn auch geschafft, ihr ureigenes Profil herauszuarbeiten, keine Selbstverständlichkeit in diesen, Metal-überladenen Tagen, kein Metal-Kenner sollte am Sound der Band vorbeischrammen. Zudem konnten die Jungs im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit ein Schäufelchen Qualität zulegen, die Tightness-Schraube wurde ein Stückchen weiter angezogen, der fette Mid-Tempo-Groove-Faktor erhöht und generell dürfen nicht nur die vier Musiker feststellen, dass das Album rockt wie Hölle (etwa "Bury Me In A Nameless Grave"), der Sound ist fast gewohnt druckvoll, klar und voluminös.

Schnell Gezocktes (etwa "Black Baron" oder der starke Titelsong) wird nach bewährter Bandformel in ein sägendes Mid-Tempo überführt, das den Headbanger einfach zu dem zwingt, was ihm Herz und Emotion ohnehin intuitiv befehlen, nämlich seinen Kopf im Takt kreisen zu lassen oder schütteln zu müssen. Der Hit- und Mitgrölfaktor wurde ebenfalls um eine Nuance nach oben geschraubt, man höre etwa "Summon All Hate", "Doom Priest" oder "Morbid Death". Den einzigen Kritikpunkt, den ich im Zusammenhang mit der Band gelten lasse, ist, dass LOTD ihre Erfolgsformel natürlich wieder exzessiv bemühen, aber eben sehr professionell und höchst effektiv, zum Einsatz bringen. Anspieltipps: "Howling For Armageddon", "Mountain Wolves Under A Crescent Moon" oder der starke Closer "Strike Of The Apocalypse". "Ravenous Plague" ist ein zündendes Hack- und Riff-Fest der Sonderklasse, ein erstes 2014er-Highlight, das dem Quartett wohl endlich die Tür in die Thrash-Oberliga öffnen sollte.





Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (31.12.2013)

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