SISTER - Disguided Vultures

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VÖ: 24.01.2014
Bandinfo: SISTER
Genre: Sleaze Rock
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

SISTER (selbstverständlich ist hier nicht die MÖTLEY CRÜE-Vorläuferband Thema), deren Single "Bullshit & Backstabbing" (vom Debüt) noch immer im Ohr festsitzt, sind auf ihre Weise recht interessant und gut. Die Schweden folgen dabei der mittlerweile als Allgemeinwissen zu bezeichnenden Tatsache, dass Bands aus Skandinavien generell über potentere Rock'n'Roll-Gene verfügen als Combos aus anderen Gefilden. In bester Sleaze-Tradition der zahlreichen Schwedenbomben (HARDCORE SUPERSTAR & Co.) durchpflügt das Quartett die Musiklandschaft, mischt den Stil aber mit reichlich Hardrock/Metal-Einflüssen sowie der allseits präsenten Punk-Grundstimmung. Die sich dabei ergebende Mischung mag in bester MURDERDOLLS/WEDNESDAY 13- oder DEATHSTARS-Tradition wohl zu bekommen, fällt auch aus dem ansonsten vertrauten Rahmen der Hardrock/Sleaze-Hörgewohnheiten und manifestiert sich in der in Schwarz gehaltenen Horror-Optik der Band.

Mit Anarcho-Attitüde, Schminktopf und Haarspray ausgestattet, punksleazemetallen sich die vier schwarzen Rocker fast drei Jahre nach dem Debütalbum durch den Nachfolger, auf dem vor allem der Opener „My Enemy“ und die Single „Sick“ punkten können. Schnell, spritzig und mit einem guten Gefühl für Mitgrölparts („Arise“, „We Salute `Em“, „(Stop The) Revolution“) ausgestattet, rotzrocken und punken („Slay Yourself“) sie munter und unbeschwert vor sich hin und treten dabei kräftig Allerwertesten. Damit es inmitten des flotten Gerockes nicht langweilig wird, wird beim dunklen „Naked“ (die zweite Singleauskoppelung) die Handbremse angezogen, was einen willkommenen Kontrapunkt zum Rest darstellt, bevor das lässige „Dmn“ und vor allem der fetzige Fetenrocker und Rausschmeißer „Please Kill Me“ das Album noch einmal in Fahrt bringen.

„Disguised Vultures“ ist der Soundtrack zum nächsten versauten Backstage-Erlebnis oder zur nächsten exzessiven Party (zumindest verheißt der Genuss des Albums solche imaginären Rockstar-Träume). Wem CRAZY LIXX, CRASHDIET oder GEMINI FIVE zu whimpy sind und wer dem Grundgedanken Sleaze/Punkrock, vermischt mit Hardrock/Metal folgen kann, liegt hier goldrichtig, für die Band bleibt allerdings noch ein wenig Luft nach oben.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (15.01.2014)

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