LEATHERWOLF - Unchained Live

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VÖ: 00.12.2013
Bandinfo: LEATHERWOLF
Genre: Heavy Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Wenn man aus Huntinigton Beach im sonnigen Kalifornien kommt, seine Hochblüte Mitte, Ende der Achtziger hatte und zudem mit dem Haarspray quasi auf Du und Du war, logisch, LEATHERWOLF, eine bis heute sträflich unterbewertete Truppe übrigens, gehören zu jener Generation an Bands, die die sogenannte Hair-Metal-Welle mit ins Laufen brachten. Dabei waren LEATHERWOLF seit jeher keine schwülstigen POISON-Clowns, sondern wussten schon mit ihrem 85er Debüt-Album vollends zu überzeugen. Nach einem Major-Deal bei Island Records drängte man Goldkehlchen Michael Olivieri und Konsorten dazu noch einmal ein selbst-betiteltes Album auf den Markt zu werfen und ohne Zweifel ist die 1987 veröffentlichte „schwarze“ LEATHERWOLF (in Insiderkreisen auch gerne als „Leatherwolf II“ tituliert) ein Meilenstein des melodiösen Metals der 80er – und dies nicht nur auf die US of A beschränkt.

Die Geschichte sollte an sich bekannt sein: LEATHERWOLF schoben zwei Jahre später das ebenfalls starke „Street Ready“-Werk in die Läden und nach der „Wide Open“-Live-Veröffentlichung von 1989 verließ Sänger Michael Olivieri die Band. Von da an dümpelten LEATHERWOLF mehr oder weniger erfolglos durch die Szene, hatten mit Chris Adams, Jeff Martin (RACER X) und Wade Black (u.a. SEVEN WITCHES, CRIMSON GLORY) drei verschiedene Sänger an Board. Mit letzterem nahm man 2006 das „World Asylum“ Album (Release war über Massacre Records) auf, nur um kurze Zeit später Gründungsmitglied Michael Olivieri wieder zurückzuholen um die ganze Chose nochmal – mit neu eingesungenen Vocals – als „New World Asylum“ unters Volk zu werfen.

Seitdem sind auch schon wieder sieben Jahre vergangen und das Neueste Lebenszeichen der Lederwölfe nennt sich „Unchained Live“ und ist – no na – das zweite vollständige Live-Werk der Combo. Schön chronologisch (mit einem neuzeitlichen Anstrich in der Mitte – dem im Vergleich zum restlichen Material doch leicht abfallenden „Dr. Wicked (Rx O.D.)“) pflügen die Herren durch (fast) vergessene Juwelen, haben mit „The Calling“ und „Rise Or Fall“ relativ früh zwei unabdingbare Perlen am Start, beweisen aber auch, dass „Street Ready“ den Vergleich mit dem vermeintlich größeren „II“-Album in keiner Weise zu scheuen braucht.

Sieht man sich die beteiligten Herren an dieser Live-Aufnahme mal genauer an, Michael Kramer tat den Engineer, Roy Z mixte die Geschichte und Tom Baker masterte schlussendlich, verwundert es obendrein nicht wirklich, dass „Unchained Live“ mit einem wirklichen Bombensound daherkommt. Inwieweit da im Studio nachgeholfen wurde entzieht sich zwar meiner Kenntnis, aber gerade im Schlagzeugbereich dürfte schon des Öfteren an den Knöpfen gedreht worden sein. Anyway, „Hideaway“ hat auch 25 Jahre nach Erstveröffentlichung einen immensen Gänsehautfaktor und auch das vom Grundbeat an ACCEPT erinnernde „Street Ready“ bzw. „Thunder“ bestanden bzw. bestehen den Hörtest des Rezensenten mit Bravour.

Warum Mr. Olivieri jedoch auf meinen LEATHERWOLF-Fave „Gypsies And Thieves“ verzichtete und stattdessen als Bonus eine Studio-Version des „Street Ready“-Instrumental-Tracks „Black Night“ anbot, wollte sich mir so nicht ganz erschließen. An der Klasse der feilgebotenen Tracks, die allesamt diese ureigene Mischung aus Power Metal mit der einen oder anderen Glam-Anleihe verbinden, ändert dies aber genau gar nichts, zumal Fronter Michael Olivieri nach wie vor ein gar außerirdisch gutes Organ besitzt. Nearly Forgotten Hair-Metal-Gem



Ohne Bewertung
Autor: Reini (23.01.2014)

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