Distant Past - Utopian Void

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VÖ: 17.01.2014
Bandinfo: DISTANT PAST
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

DISTANT PAST ist eine Schweizer Formation, rund um den Ex-EMERALD Sänger Jvo Julmy. Ihr neuester, inzwischen dritter Streich hört auf den Namen "Utopian Void", und obwohl die Platte vom schönen Cover her eher in die Progressive Ecke weisen würde, wird hier hemmungslos dem 80er-Metal im Stile von IRON MAIDEN gefrönt.

Die Powermetal-Röhre des Sängers gibt "Utopian Void" ein schönes Kolorit, das jedoch vom Songmaterial an sich leider nicht so ganz mitgetragen werden kann. Zu nah bewegen sich die Kompositionen am bewährten IRON MAIDEN-Material, lediglich das thrashige "On The Edge" mit seiner deutlichen MEGADETH-Schlagseite bricht aus dem Schema aus. Auch der überlange Weltkriegs-Song "The Hell Of Verdun" offenbart eine gewisse Eigenständigkeit, wirkt jedoch durch Tempowechsel und Zwischenspiele etwas wirr.

Neben Jvo Julmy's Stimme lebt das Album vor allem von geradlinigem Bass und sehr abwechslungsreichem Drumming, für das sich zusätzlich zum Stamm-Schlagwerker auch noch zwei Gast-Knüppler hinter das Kit geklemmt haben. Nicht entscheiden können sich jedoch die Herren an den Gitarren, wer nun wann Rhythmus- und Lead-riffing übernehmen soll. Vor allem in den teilweise uninspirierten Solos (ist das bei "The Illusion" tatsächlich ein Solo?) kommen sich die Gitarristen mehrmals ins Gehege, sodass nicht immer klar ist wer nun eigentlich das Kommando angibt.

Um das Paket von einer guten Stunde schwermetallischer Musik komplett zu machen, gibt es auf der Erstausgabe hinten raus noch zwei Bonussongs die bisher nur auf Samplern verfügbar waren. Die da einmal wären "Signs Of The End" das recht melodisch einher kommt, und das als DIO-Tribute betitelte "Touched By The Gods", das einen deutlichen BLACK SABBATH-Touch aufweisen kann.

Für den richtig großen Wurf wird es DISTANT PAST mit "Utopian Void" nicht reichen, zu ähnlich und zu wenig eigenständig präsentiert sich das Material. Doch für die Fanatiker des Metals im Stile der 80er bieten die Schweizer ein solides Stück Heavy Metal-Kost, das auch von der Produktion her im Kielwasser der NWOBHM-Welle schwimmt.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (25.01.2014)

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