Corners Of Sanctuary - Harlequin

Sie sollen ein "Geheimtipp" für klassischen Heavy Metal im NWoBHM-Stil sein, die Amerikaner von CORNERS OF SANCTUARY - allerdings wird es auch bei "geheim" bleiben, wenn man nach den Qualitäten des neuen Albums "Harlequin" urteilen kann. Denn hier funktioniert so gut wie nichts: Angefangen bereits beim grottigen Coverartwork, das zwischen Amüsement und Brechreiz zu vermitteln sucht, stehen hier die Zeichen auf Desaster.

So wagt sich das Trio aus den USA mit "Harlequin" an ein "Konzeptalbum", aber auch jedwedes Konzept kann gleich nach den ersten schauderlichen Tönen des Synthie-Intros getrost wieder vergessen werden; und spätestens wenn der Opener "Lost In Dream" beginnt, der die unvergleichlichen "Trademarks" dieses Albums beeindruckend aufzeigt, ist klar, woran der "Harlequin" kränkelt: Unsäglicher Sound in einer Produktion, die nicht einmal das Wort "Garage" verdient hätte, dazu über-verhallte Stimmarbeit von Sänger Sean Nelligan, bei der die tausenden Effekte, die über die Vocals gelegt werden, keinen anderen Zweck haben als mehr als offensichtliche mangelnde stimmliche Fertigkeiten zu kaschieren - was aber leider höchst schmerzhaft misslingt. Über Gitarren- und Drumsound (so die Instrumente denn noch als solche zu bezeichnen sind) lässt sich ebenfalls kaum Positives sagen, und auch das Herz eines jeden Albums - das Songwriting - lässt mehr als nur zu wünschen übrig.

Monotone, uninspirierte und repetitive Songs, die sich nur mehr mit viel Fantasieeinsatz als "Metal" qualifizieren lassen, wechseln sich mit ebenso unsäglichen wie unpassenden Instrumentaleinlagen ab, die vermutlich für Ambiente und Stimmung sorgen sollen... aber bei "Harlequin" hilft das leider auch nichts mehr. Schlechtes Songwriting, unterirdischer Sound, und auch auf Performanceebene keine Großtaten - sorry, meine Herren, aber hier geht es bitte noch einmal zurück an den Start.