MILKING THE GOATMACHINE - Greatest Hits - Covered In Milk

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VÖ: 28.03.2014
Bandinfo: MILKING THE GOATMACHINE
Genre: Death Metal
Label: Noiseart Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Ziegen sind wieder einmal los, und diesmal gehörig. Dieses Mal wird gedeckt, äh, gecovert. Und das zünftig, MILKING THE GOAT MACHINE pflügen die halbe Musikgeschichte um und machen vor keinem Heiligtum Halt. Erfahrung darin haben sie ja bereits, wurden doch schon SACRED REICH´s "Surf Nicaragua" flott in "Surf Goataragua" umgetauft und auch MOTÖRHEAD´s "Ace Of Spades" mutierte im Handumdrehen. Dieses Mal werden "Hymn" von ULTRAVOX oder HUEY LEWIS´ "Hip To Be Square" in Ziegenmanier frei interpretiert und auch der gute ROBERT PALMER kommt zum Hufkuß, wenn sein "Bad Case Of Loving You" zu Ziegenkäse verarbeitet wird.

Auch wenn die Songauswahl teils ein wenig abgedroschen geraten ist, so bieten gewisse, oft interpretierte Songs doch eine breite Fläche zum drüberbrettern und trotz abgegraster "Rebel Yell", "Big In Japan", "Major Tom" oder "Temple Of Love"-Wiesen fetzt das Geißen-Duo gnadenlos einfach noch einmal drüber. Musikalisch absolut korrekt dargeboten, nervt das eintönige Gegröle/Gegrunze/Gequieke von Goadleeb Udder auf Dauer doch ein wenig. Deutsche Bands scheinen sich ja ohnehin gern auf Coveralben auszutoben, ONKEL TOM oder zuletzt AXXIS kennen keinen Respekt vor der Musikgeschichte und spekulieren auf Sympathie- und Mitgrölpunkte in den letzten verbliebenen Metal-Disco-Bastionen und Wacken-Aftershow-Parties, da wollen auch "die Geißens" nicht nachstehen.

Das Riffgesäge beim BONEY M.-Klassiker "Ma Baker" wird - ebenso wie auch ZZ TOP´s "Gimme All You Lovin´" - höchst unkorrekt mit Pig-Squeals aufgepeppt, wenn das mal die beiden Langbärte oder Frank Farian wüßten! Zudem gänzlich unorthodox ist noch die Version des BILL RAMSEY-Evergreens "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" geraten, dem dank des Gegröles aber leider auch jeglicher humoristische Aspekt genommen wurde. Wiedergutmachung versprechen schließlich das TURBONEGRO-Cover von "Don´t Say Motherfucker" und die GREEN DAY-Partie "When I Come Around", bevor die ALOE BLACC-Verballhornung von "Wake Me Up" (den meisten wohl aus dem Radio bekannt) gar nicht unpassend das Album (fetziges Cover by the way!) beschließt.

Wer Coversongs- und alben mag, wird sich in diesem Stall gut aufgehoben und geborgen fühlen, der Rest wird ohnehin schreiend und eilenden Hufes den Bauernhof verlassen.



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (18.03.2014)

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