States Of Panic - No World Order

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VÖ: 03.03.2014
Bandinfo: States Of Panic
Genre: Glam Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

STATES OF PANIC sind eine britische Glam/Industrial Band, die früher unter dem Namen PEEPSHOW firmierten. Mit "No World Order" liegt jetzt das Debüt der fünf Herren vor, die optisch ein wenig an DEATHSTARS meets CRASHDÏET erinnern. Stilistisch produziert der Fünfer ein wenig poppigen Glamrock im Stile von PRIVATE LINE mit einer leichten Gothic- und Industrial-Schlagseite. Sänger Johnny Gunn erinnert mit seiner markanten, etwas kreischigen Stimme stellenweise an die Finnen von THE RASMUS.

Auf "No World Order" werden hauptsächlich glamrockige Mitsinghymnen zelebriert, allen voran das bereits vorab zu hören gewesene "One Of Us", dessen Refrain sich nachhaltig im Innenohr festsetzt. Auch das folgende "Gun To My Head" (zu dem es auch ein Video gibt - siehe unten) präsentiert sich als knackiger glam-affiner Ohrwurm, der auch markanten Syntheinsatz nicht scheut. Allerdings übersteuert hier und im nächsten Song "Digital Enemy" auf dem Album-Mix der Bass sehr stark, was den Hörgenuss der an und für sich coolen Songs doch erheblich schmälert.

Mutig zeigen sich STATES OF PANIC mit dem Titel "Scream" der eine Melodie in den Song einbindet die an Midi-Sounds aus dem Steinzeitalter der Computerspiele erinnert. Selbiges gepaart mit einem hochpoppigen Ohrenschmeichlerrefrain ergibt einen Song der mit Abstand den höchsten Wiedererkennungswert des gesamten Albums besitzt. Leider kämpft "No World Order" an einigen Stellen mit Übersteuerung entweder von Bass oder anderen Soundkomponenten, so wie auch bei "Battle Cry", der außerdem mit einer etwas seltsamen Bridge aufwarten kann, oder "Empire". Mit "Aviator" und "Higher" bieten die fünf Briten solide Glamrock-Kost, in denen oben beschriebene Anleihen zu THE RASMUS und PRIVATE LINE zum Tragen kommen.

Ein schön rockiger Song mit coolem Riff, Ohrwurmrefrain und vereinzelten Screams in den Strophen, betitelt "Rise", bildet den Abschluss der Platte. Hier werden alle Trademarks von STATES OF PANIC noch einmal gut zusammengefasst, und in einem starken Song vereint der einem ebenfalls nicht mehr so schnell aus den Gehirnwindungen gehen mag. Technisch gibt es ansonsten kaum etwas zu meckern, denn die Instrumentalfraktion, speziell die Herren an den Sechssaitern erledigen ihren Job mit ausreichend Können und dem Quäntchen Hingabe die für gute Stimmung und ein breites Grinsen im Gesicht sorgt.

Die Briten haben dieses Album im Übrigen vollkommen eigenständig produziert, und das Geld dafür mittels einer Pledge-Campaign ebenfalls eigenhändig aufgetrieben. Ersteres merkt man diesem Scheibchen durch die Produktionsschwächen auch an, jedoch sind mit jeder Note der Einsatz und die Freude der Musiker zu spüren, was dieses Album auch zu transportieren weiß. Ob der volle Einsatz STATES OF PANIC dazu verhelfen kann sich einem größeren Publikum auch außerhalb der britischen Inseln näherzubringen steht wie bei so vielen Bands in den Sternen - die ersten Schritte hat man mit dem Auftritt am letztjährigen Kult-Glamrock-Festival "Trash Fest" in Helsinki auf jeden Fall bereits getan. Und auch das vorliegende Debütalbum kann trotz ein paar Schwächen jedem Fan dieser Musikrichtung empfohlen werden, denn eines wissen die fünf Herren: Wie man Ohrwürmer schreibt!

Anspieltipps: "One Of Us", "Scream", "Rise"



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (13.03.2014)

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