STEEL PANTHER - All You Can Eat

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VÖ: 28.03.2014
Bandinfo: STEEL PANTHER
Genre: Glam Rock
Label: Open E Records
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Lineup  |  Trackliste

Für alle, die es immer noch nicht wahrhaben wollen: STEEL PANTHER sind - wie man anno heute so schön zu sagen pflegt - der heiße Scheiß. Das haben die vier Ulknudeln aus L.A. bereits in der Vergangenheit bewiesen, und das sollte mit dem dritten Album "All You Can Eat" nochmals in aller Deutlichkeit untermauert werden. Das Rezept ist und bleibt denkbar simpel: STEEL PANTHER zelebrieren guten alten Sleaze-Rock, heben die an sich eh schon partytaugliche Mucke nochmal eine Etage höher, garnieren sie mit Spielwitz und musikalischer Raffinesse und fertig ist der Entertainment-Heavy Metal der Gegenwart. Trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass Lexxi Foxx, Satchel und Co. nie ein Hehl draus machen, konzeptionell in den Achtzigern stecken geblieben zu sein, funktioniert die Musik so gut: massenweise strömen die Leute, zumeist dezent im Style der Band gewandet, zu den in der Regel ausverkauften Live-Shows und zelebrieren gute Laune, Sex, Drugs and Rock'n Roll. Zumindest einen Abend lang und ohne gröbere Nachwirkungen.

"All You Can Eat" bietet von vorne bis hinten die Hairspray-Vollbedienung, die man auch erwartet, meist um Längen besser vorgetragen als von den erklärten Vorbilder der Band selbst und von einer Glaubhaftigkeit, die zeitweise selbst die Bandmembers umhauen dürfte. Die Vier stecken bereits so tief in ihrer Rolle als weibervernichtende Rock-Maschinen, dass SPINAL TAP dagegen wie ein Begräbnis wirkt und man bereits an der realen Existenz von Bands wie MÖTLEY CRÜE oder POISON zu zweifeln beginnt. Liedgut wie das als Single ausgekoppelte "Party Like Tomorrow Is The End Of The World" oder "Ten Strikes You're Out" funktionieren immer und jederzeit und machen aus jeder noch so strunzlangweiligen Feier die Party deines Lebens. Natürlich werden sich einige Weltverbesserer wieder über das "blasphemische" Covermotiv aufregen, und Songtitel wie "Gang Bang At The Old Folks Home" oder "Pussywhipped" in ihre moralischen Einzelteile zerklauben. Sollen sie, denn genau darauf zielen STEEL PANTHER schließlich ab.

Ob es nun eher musikalisches Kabarett ist oder doch eher kabaretthafte Unterhaltungsmusik, sei dahingestellt. Fakt ist: STEEL PANTHER wissen zu hundert Prozent, wie man einen Kult kreiert und - ganz wichtig! - ihn verkauft und aufrecht erhält. Wer weiß, dass hinter den vier Kasperln eigentlich Top-Musiker stecken, hört auch ihre Musik anders und stellt fest: das ist ebenso simple wie ausgereifte, saugeile Musik zum abfeiern, mitwippen, headbangen und einfach gut drauf sein. Selbst eine im Normalfall höchstens durchschnittliche Halbballade wie "Bukkake Tears" wird bei STEEL PANTHER ein Burner, und die DEF LEPPARD- Verneigung "The Burden Of Being Wonderful" hat schon beinahe etwas Ernsthaftes. "All You Can Eat" geht von vorn bis hinten rein wie ein warmes Zäpfchen und ich kann selbst beim dreiundvierzwölfzigsten Durchlauf keinen Schwachpunkt ausmachen. Von daher wird sich die Erfolgsgeschichte des bunten kalifornischen Quartetts auch ungehemmt und senkrecht nach oben fortsetzen. Und jetzt: Par-tay!

...und HIER geht's zu unserem STEEL PANTHER Interview!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Mike Seidinger (28.03.2014)

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