DIABULUS IN MUSICA - Argia

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VÖ: 11.04.2014
Bandinfo: DIABULUS IN MUSICA
Genre: Symphonic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Spätestens seit dem vergangenen Werk "The Wanderer" sind DIABULUS IN MUSICA mehr als nur ein Geheimtipp unter Freunden des symphonischen Metals. Mit dem Erstling noch als EPICA-Klon belächelt, machten sich die Spanier auf, eine ganz große Nummer zu werden ohne sich vor anderen Genregrößen verstecken zu müssen. Schon "The Wanderer" war für mich 2012 eine DER Female-Fronted-Platten und nun, da wir das Jahr 2014 schreiben, serviert man uns mit "Argia" endlich einen Nachfolger. Mit Ailyn Giménez (SIRENIA) und Thomas Vikström (THERION) konnte man sich auch zwei große Namen sichern, die sich jeweils in einem Duett mit Sängerin Zuberoa Aznárez die Ehre geben.

Kommen wir auf das Wesentliche zu sprechen, lassen DIABULUS IN MUSICA nichts anbrennen, obgleich das wunderbare Intro "Et Resurrexit" größtenteils eher ruhig angehaucht ist, steigert es sich gegen Ende dramatisch und leitet den ersten Brecher mit "From The Embers" ein. Was sticht als erstes hervor? Die überdimensional fette Produktion! DAS ist ein Soundgewand, wie ich es hören will im Symphonic-Metal-Bereich! Druckvoll und sauber abgemischt, sodass weder Vocals noch Instrumente auf der Strecke bleiben. Qualitativ setzt man da an, wo man beim Opener vom Vorgänger aufgehört hat. Epische Chorpassagen, brutale Riffs und extrem vielseitige Vocals seitens Sängerin Zuberoa, die mehr als nur ein Aushängeschild für diese Truppe darstellt. Den tollen Kontrast bilden auch hier wieder die stark eingesetzten Growls und Screams, die "From The Embers" perfekt abrunden. Auch mit der ersten Single "Inner Force" zeigen die Spanier keine Schwäche, wobei der Song eher moderne Töne anstrebt, dabei aber nie das gewisse Etwas vermissen lässt. Der spanische Track, der, wie könnte es anders sein, mit Unterstützung von Ailyn Giménez eingesungen wurde, bietet uns einen fast schon majestätischen Touch, baut sich aber erst mit Bedacht auf, um im Chorus dann ein wahres Feuerwerk zu entfachen. Diese Kombination funktioniert schon mal perfekt! Das kurze Zwischenspiel mit dem atmosphärischen Midtro "Sed Diabolus" leitet den wohl härtesten und düstersten Song der Bandgeschichte ein. "Spoilt Vampire" knallt uns brutale Riffs um die Ohren, bietet ein gewisses Maß an Geschwindigkeit und erzeugt insbesondere in den toll inszenierten Strophen eine wahnsinnig dichte Atmosphäre. Zuberoa liefert hier eine erstklassige Leistung ab! Im Fokus steht aber nichtsdestotrotz der extrem düstere Chorus, der durchweg von Growls dominiert wird. Wahnsinn, was die Spanier hier für eine Stimmung aufkommen lassen! Auch Feinheiten wie der geniale Chorpart gegen Ende lassen aufhorchen! Der Song bietet uns innerhalb dieses Genres fast schon Perfektion!

Aber auch ruhigere Nummern wie die emotionale Ballade "Eternal Breeze" oder das akustisch gehaltene "Indigo" überzeugen auf ganzer Linie! Erwähnenswert ist noch das tolle Duett mit Thomas Vikström, denn "Encounter At Chronos' Maze" ist ihm quasi wie auf den Leib geschneidert und so bildet er mit seiner tiefen druckvollen Stimme einen perfekten Gegenpart zu seiner weiblichen "Gespielin". "Healing" zieht gegen Ende dann nochmal richtig das Tempo an und zeigt uns den ganzen Umfang von Zuberoas Stimmgewalt auf, Gänsehaut pur! Entlassen werden wir allerdings vom wunderschönen Outro "Horizons", sodass man nach dem Spektakel nochmal abschalten kann.

DIABULUS IN MUSICA schaffen es fast schon mit einer erschreckenden Leichtigkeit, den Vorgänger "The Wanderer" in den Boden zu stampfen und das ist wirklich bemerkenswert, so empfand ich jenes Album wirklich als grandios. Nicht nur Frontsängerin Zuberoa packt mich hier knapp eine Stunde lang mit ihrer wahnsinnig starken Vocal-Performance, auch der Rest der Band liefert einen gigantisch großen Job ab. Ob's nun die brachialen Riffs oder die ruhigen akustischen Töne sind, spielt dabei keine Rolle. Man merkt der Platte die Liebe zum Detail an, schenkt keine Sekunde her, um Songs künstlich in die Länge zu ziehen. Von den fetten Orchestrationen und den fulminanten Chorparts muss ich gar nicht erst anfangen, denn diese tragen quasi ihr Übriges dazu bei, "Argia" zur wohl besten Female-Fronted-Platte 2014 aufsteigen zu lassen. Die Spanier verdienen sich mit diesem Hammeralbum an jeder Ecke und Kante die Höchstpunktzahl!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Sonata (09.04.2014)

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