Crowbar - Symmetry In Black

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VÖ: 23.05.2014
Bandinfo: CROWBAR
Genre: Doom Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Es gibt ja so manchen, der gern über seine vermeintlich großen Eier redet, hier wiederum musiziert einer, der sie auch wirklich hat. Kleinen Männlein wird ja manchmal auch nachgesagt, komplexbeladen zu sein und dafür in manchen Gebieten über sich hinauszuwachsen. Kirk Windstein scheint so einer zu sein. Er hat mit seiner Combo CROWBAR maßgeblich das Sludge- und Doom-Genre mitgeprägt und mit dem gleichnamigen Album einen veritablen Klassiker erschaffen. Und das auch schon zehnte Studioalbum des New Orleans-Vierers ist ein weiteres schwer dahertrabendes Biest. In “Symmetry In Black” ergißt sich sämtliche südstaatentypische Schwere, drückende Schwüle und düstere Aura, die Windstein vermutlich durch und durch atmet, zumindest akustisch liefert er dafür wiederum einen massiven Klotz an Beweismaterial. Nach dem Ausstieg aus seiner erfolgreichen Nebenbeschäftigung DOWN hat der Mastermind wieder mehr Zeit für "sein" Baby und bringt zur Feier dessen 25jährigen Bestandsjubiläums ein weiteres Brecheisen auf den Markt. Und wie schon auf dem drei Jahre alten Vorgänger "Sever The Wicked Hand“ zwingen den Hörer stoßende Riffwalzen und eine drückende Atmosphäre unbarmherzig in die Knie.

Der tolle Opener „Walk With Knowledge Wisely” dürfte es wohl umgehend in die Live-Setlisten schaffen, doch auch der Rest der breiten Doom-Walzen steht dem kaum nach. Das Album kriecht lavaartig und bedrohlich in die Gehörgänge („The Forebording“). „Ageless Decay“ und „Symbolic Suicide“ bringen sägenden Schwung in den ansonsten behäbig mahlenden Wutklumpen. Tracks wie das lässige „The Taste Of Dying“ oder das rollende „Teach The Blind To See” sorgen für Abwechslung auf dem beständig bratenden Album, wohingegen „Amaranthine“ stimmungsvoll-ruhig um die Ecke kommt. Windstein´s Gesang hat teilweise etwas fast schon Beschwörendes und Sakrales an sich („Reflection Of Deceit“), tausend Tode und Höllenqualen scheint der Frontmann ohnehin zu erleiden. Wer die NOLA-Jungs schon mal live gesehen hat, der weiß, wie sehr einen die Wucht der zähen Brecher aus der Feder von Windstein niederringen, dieser Faszination für die Intensität und Kraft sowie die unbarmherzige Gnadenlosigkeit der tiefergelegten Riffwalzen kann man sich als Metalhead kaum entziehen. Und Tracks wie “Symmetry In White” müßten den Legionen von Doom-Bubis und Iommi-Imitatoren ohnehin als Medizin zwangsverordnet werden. "Symmetry In Black" ist Musik aus den Untiefen des Zwerchfells und des Bauchs und ein verdammt wohlklingender, harter Brocken geilen Metal-Sounds.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (13.05.2014)

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