In This Temple - Display

Der Grazer Metal (-core) Underground lebt! Dies beweisen einmal mehr die fünf Jungs von IN THIS TEMPLE. Mit ihrer aktuellen EP „Display“ gewähren sie uns einen Einblick in die Untiefen ihrer Art von Weltanschauung. Hier werden sowohl persönliche, als auch abstrakte (lyrische) Inhalte in eine musikalisch harte Gussform gegossen, welche noch am ehesten dem Metalcore ähnelt.

Nichts desto trotz wird bei den Steirern das Wort „Eigenständigkeit“ groß geschrieben und viel Wert darauf gelegt, nicht die x-te Kopie einer Kopie zu sein. Was IN THIS TEMPLE mit ihrer - leider nur - drei Tracks umfassenden EP „Display“ mehr als nur beweisen. Dazu sollte man sich vor Augen halten, dass diese Band erst vor einem (!!) Jahr gegründet wurde und die Protagonisten noch relativ jung sind. Trotzdem werden alle Songs selbst geschrieben, arrangiert und man versucht sich, durch häufige Live – Präsenz, seine Fan – Base ehrlich selbst zu erspielen bzw. verdienen. Doch werfen wir einen genaueren Blick auf die drei Tracks des Debuts von IN THIS TEMPLE, welches in Eigenregie aufgenommen wurde.

Den Anfang macht der Titeltrack „Display“, welcher mit seiner Spielzeit von viereinhalb Minuten, zum Längsten gehört. Nach einem zurückhaltendem Beginn, pendeln sich Gitarren und Drums dort ein, wo sie auch während des restlichen Songs zu finden sind: nämlich in gemäßigten Tempo - Gefilden, etwas schleppend, jedoch auf jeden Fall durchschlagskräftig. Die Lyrics werden von Sänger Jan geshoutet, gesungen oder sogar geflüstert. Die Bandbreite ist hier enorm groß. Einziges Manko ist die etwas dünne, transparente Produktion. Wenn man an dieser Stelle etwas nachjustiert, bekommt man auch noch den nötigen Punch, um die – bereits angesprochene Durchschlagskraft - um einiges zu erhöhen.

Song Nummer zwei und drei („Hard Times“ und „Giving Lives“) kratzen – um auf die Spielzeit zurückzukommen – jeweils an der drei Minuten Marke. „Hard Times besticht durch die Growls des einmal mehr, groß aufzeigenden Sängers Jan. Das Tempo wird hier nicht so gedrosselt, wie noch im Opener. Man geht um einiges unkomplizierter zu Werke. Dennoch hat der Track einen düsteren Touch und versprüht eine Menge an Energie. An dieser Stelle sei auch die technisch sehr gute Arbeit von Drummer Marcell zu erwähnen, die in Hard Times“ so richtig gut zur Geltung kommt.

Mit einem klassischen Fade – In beginnt „Giving Lives“ und Jan zeigt, dass er wirklich singen kann, indem er mit einer cleanen Gesangspassage den Reigen einleitet. Danach wird der Härtegrad wieder nach oben geschraubt, geshoutet, gegrowlt und eine musikalische Spannung aufgebaut, welche man im Refrain wunderbar abbaut. Dieser besitzt sowieso eine hohe Qualität, sodass man bei „Giving Lives“ durchaus vom viel gepriesenen „Ohrwurm“ reden kann. Passend zum Anfang, wird am Ende des Titels, die Musik ausgefaded.

In Anbetracht der Tatsache, dass diese junge Grazer Band wirklich alles in Eigenregie geschrieben, arrangiert und aufgenommen hat, kann man durchaus von einem gelungenen Debut sprechen. Ich hoffe sehr, dass bald eine Plattenfirma auf IN THIS TEMPLE aufmerksam wird. Denn hier liegt genügend verborgenes Talent, welches unbedingt die würdigen Rahmenbedingungen braucht, um endlich einer größeren Menge an Leuten zugänglich gemacht zu werden.