Nocturnal Witch - Summoning Hell

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VÖ: 22.02.2014
Bandinfo: NOCTURNAL WITCH
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Undercover Records / Evil Spell Records
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Seit 2010 schlagen sich NOCTURNAL WITCH aus Deutschland, dem Land mit dem gefühlt höchsten Anteil an Black Thrash Bands weltweit, durch den Underground. Mit ihrem Debütalbum beweisen die Jungspunde, dass sie weiter entwicklungsfähig sind.

Der Black-Thrash-Markt ist zur Zeit ziemlich überfüllt und vielen Bands scheinen die Wörter Originalität oder Eigenständigkeit Fremdwörter zur sein. Bei NOCTURNAL WITCH ist man diesbezüglich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite birgt das Album Knaller, wie das melodisch-atmosphärische, teilweise stark an DESASTER erinnernde „Black Star“ oder den Song „Black Death“, der direkt südamerikanische Vibes à la VULCANO verbreitet. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Songs, wie zum Beispiel „Possessed“ die leider im Black-Thrash-Einheitsbrei der Szene untergehen.

Anders als die meisten Bands, ist man auf „Summoning Hell“ aber auch um Atmosphäre bemüht. Neben den bereits erwähnten positiven Beispielen wäre noch speziell „Storm Of Violence“ zu nennen, das wie eine fiese Mischung aus alten DARKTHRONE und NIFELHEIM klingt.

Besonders die rohe Produktion, mit den rauen durchgeschrubbten Gitarren und den knallenden Drums trägt dabei viel zum Positiven Aspekt des Albums bei und bringt die Gesamtatmosphäre auf eine eigene Ebene. Die Vocals, welche irgendwo zwischen keifendem Death und Black Metal liegen, verleihen dem Sound zusätzlich noch die nötige Brutalität, könnten aber auch ein wenig mehr Variation vertragen. Lyrisch, darf man sich auch hier keine Glanzleistung erwarten, aber die Texte passen einfach zum Sound und dem Konzept und das ist den Fans auch meist das wichtigste.

NOCTURNAL WITCH bieten dem Kenner zwar nichts neues, das was sie aber machen, tun die Zwei Köpfe hinter dem Projekt (Baphomet und Tyrant) aus Überzeugung und mit viel Hingabe. Dem Genrefan wird auch dieses Album ansprechen, für die Zukunft wünsche ich mir jedenfalls noch ein wenig mehr Eigenständigkeit, das Potential ist auf alle Fälle gegeben und mit „Summoning Hell“ schaffen die Thüringer eine starken Einstand.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: David Gappmaier (15.05.2014)

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