Decembre Noir - A Discouraged Believer

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VÖ: 09.05.2014
Bandinfo: DÉCEMBRE NOIR
Genre: Doom Metal
Label: FDA Rekotz
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Lineup  |  Trackliste

Eine echte Überraschung liefern die Thüringer DECEMBRE NOIR ab. Schaut das Cover noch nach handelsüblichem Standard Death-Metal mit Grind Einschlag aus, entpuppt sich die Musik darauf als eine recht spannende, melodische Goth-Death-Metal Melange, die an einigen Stellen an die frühen Werke der holländischen Band ORPHANAGE erinnert, genauer an deren „By Time Alone“ Album. „A Discouraged Believer“ beginnt noch recht zackig, wartet im Mittelteil dann aber mit ruhigen, melancholischen Gitarren und gesprochenen Vocals auf. In der Tat kommt hier ein leicht herbstliches Gefühl auf, was durch die an WOODS OF YPRES erinnernde Riffs noch verstärkt wird.

„Thorns“ beginnt zunächst wie eine Mid-Tempo Death-Metal-Walze, bevor das Tempo gedrosselt wird und ein großartiges Riff die Führung übernimmt, welches dann in einen rasanten Blast-Part übernommen wird. Sehr gute Idee und gelungene Umsetzung! „The Forsaken Earth“ und „Decembre Noir“ zeigen, dass die Band durchaus in der Lage ist, fast in einer Liga mit den relativ ähnlichen MY DYING BRIDE zu spielen, erreichen aber noch nicht ganz deren Niveau.

Auch die restlichen Stücke bewegen sich im Spannungsfeld von MY DYING BRIDE, gelegentlichen KATATONIA Zitaten und, im Falle von „Escape To The Sun“ TIAMAT zu „Wildhoney“ Zeiten. Hier wartet auch das eigentliche Highlight des Albums, denn über mitreißenden, melancholischen und absolut zwingenden Riffs gibt es die mit Abstand beste Gesangsleistung des gesamten Albums!

Was unterm Strich bleibt ist ein Album, welches zwischen Mid-Tempo Death-Metal und melodischem Gothic-Metal hin- und her pendelt, sich damit aber auch ein Stück weit zwischen alle Stühle setzt. Für reine Death-Metal Hörer dürfte das Album vermutlich nicht brutal genug sein, während Leute, die eher auf melodischen Metal stehen sich eventuell an dem Gegrunze von Lars stören könnten. Technisch gibt es hier nicht viel was man bemängeln könnte, alles ist blitzsauber gespielt, die Gitarren schieben und der Gesamtsound drückt. Lediglich das Schlagzeug klingt mir auch hier wieder zu klinisch.

Wenn die Gitarristen sich noch das ein oder andere etwas eigenständigere Riff aus den Fingern schrauben und etwas konsequenter an die Sache ran gehen kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Band in Zukunft noch diverse Highlights produzieren wird!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Alex M. (06.06.2014)

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