FROM HELL - Ascent From Hell

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VÖ: 08.04.2014
Bandinfo: FROM HELL
Genre: Death Metal
Label: Scourge Rec.
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Lombardo-Ersatzmann Paul Bostaph macht mit eigenem Projekt auf sich aufmerksam. Der Drummer hat mit ex-FORBIDDEN, NEVERMORE und VICIOUS RUMORS-Shredmeister Steve Smyth sowie dem aktuellen DEATH ANGEL-Basser Damien Sisson illustre Namen um sich geschart. Einzig unbeschriebenes Blatt ist Fronter Aleister Sinn (bürgerlich: George Anderson). Klingt vielversprechend? Ist es auch...zumindest über weite Strecken.

Die Band FROM HELL betitelt, das Album "Ascent From Hell" benamst, haben die Beteiligten keinen Kindergeburtstags-Soundtrack eingetrümmert, sondern präsentieren ein Horror-Konzeptalbum im Stile des dänischen Diamantenkönigs, wobei diese Referenz nur inhaltlich schlagend wird, aber keinen Bezug auf den Sound nimmt. Statt Globalpolitik, Kapitalismuskritik oder Weltschmerz lassen die Herrschaften ihrer Leidenschaft für Horror, Zombies und Co. freien Lauf. Verantwortlich dafür zeichnet Sänger Sinn, der eine lyrisch konzeptionell angelegte Story rund um wandelnde Untote auf der Suche nach ihrer Seele und ähnlichem Gedöns kredenzt.

Soundtechnisch regiert auf den insgesamt recht langen und mit theatralischen Horror-Interludien und Intros aufgemotzten Stücken (Spielzeit der CD knapp 70 Minuten!) die fett-crunchige Riffsäge. Nicht zuletzt aufgrund des Gitarristen ist das Songmaterial stark an Combos wie NEVERMORE oder auch PANTERA angelehnt, von der Brachialität und dem wuchtig-voluminösen Klang her darf auch eine Combo wie (langsam-groovige) LEGION OF THE DAMNED zitiert werden, der Sänger erinnert mit seinem Gekeife immer wieder an KREATORs Mille, CARCASS' Jeff Walker und ähnliche Konsorten. Fetter Power/Thrash Metal donnert aus den Boxen, von Doom und Black Metal (Promotext) kann bei FROM HELL aber nicht die Rede sein.

"Ascent From Hell" walzt amtlich und wüst daher und erfreut Fans oben genannter Combos, zerfranst jedoch auf Albumlänge zu sehr, der Faden geht in den teils zehn Minuten langen Stücken mehr als ein Mal verloren, dennoch taugen der fette Albumopener „The Walking Dead“, „Soul Crusher“ oder das erheiternde "Nun With A Gun" schon zum kräftigen Abschädeln. Auf dem hauseigenen Label Scourge Records veröffentlicht, darf man den weiteren Werdegang dieser Band bzw. Projekts verfolgen, selektive Livegigs sind zumindest in den Staaten geplant, ob man die Band in der vorgestellten Studio-Besetzung jemals auf europäischen Bühnen sehen wird, ist fraglich.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (15.06.2014)

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