21Octayne - Into The Open

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VÖ: 23.05.2014
Bandinfo: 21OCTAYNE
Genre: Rock
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

21OCTAYNE - was das? Vermutlich einer der überraschendsten und besten Newcomer dieses Jahres! Wobei, 'Newcomer' stimmt so nicht ganz, besteht die zwar relativ junge Formation doch aus gestandenen Musikern, die sich allesamt bereits reichlich ihre Sporen verdient haben. Am Mikrofon ist die Röhre von Hagen Grohe (THE JOE PERRY PROJECT) zu hören, die Saiten zupft AXXIS-Gitarrist Marco Wriedt, Andrew Lauer (PAUL GILBERT) bedient den Tieftöner und am Schlagwerk tobt sich der ebenfalls alles andere als unbekannte Alex Landenburg (RHAPSODY) aus.

Auf "Into The Open" hört das erste Flaggschiff aus der Schmiede der vier gestandenen Musiker und nach Draußen geht das Werk wahrlich! Denn von der stilistischen Weite mit der sich 21OCTAYNE schmücken können, träumt manch anderer Newcomer nur. Da wird mit lockerer Hand Progressives in ein Gerüst aus alternativen Metal gewebt und erdiger Hardrock paart sich mit funkig-groovigen Einlagen. Und mit jedem Hördurchgang entdeckt man wieder etwas Neues, das einem zuvor kaum ins Ohr gesprungen ist weil es sich so schön einfügt.

Bereits der Opener "She's Killing Me" kommt in cool groovigem Gewand daher, mit den prägnanten Gesang von Hagen Grohe und einem lupenreinen Ohrwurm-Refrain. "Dear Friend" verbindet ruhige Passagen mit kernigem Riffing auf einer etwas progressiveren Basis - aber bleibt dabei trotzdem hochmelodisch und wunderbar eingängig. Etwas radioaffiner dafür "Turn The World", zwar glatt und dem Ohr schmeichelnd, aber dabei alles andere langweilig!

Mit einem flotten Bass-Solo steigt man anschließend in "Don't Turn Away" ein, einen flotten Hardrocker mit extrem lässigem Groove. Melodisch-progressiv geht es bei "My Teddy Bear" weiter, dessen gemütlich klingender Titel gründlich in die Irre führt und statt balladeskem Schunkelsong vielmehr kräftiges Riffing und powerndes Drumming auf den Zuhörer loslässt. Als nächstes an der Reihe ist "Into The Open", der namensgebende Titeltrack - ein power-balladeskes Stückchen alternativen Metals, das sich dank erneut einprägsamer Gesangsleistung nachhaltig in den Gehörgängen festfräst.

"Me, Myself And I" geht dann wieder in die progressive Ecke, vor allem im Beginn, das Mainriff des Titels hingegen präsentiert sich als orientalisch angehauchter Ohrenschmeichler. Ein cooler Rocker, straight und dennoch voller progressiver Anleihen ist "The Heart (Save Me", während das folgende "Your Life" als lupenreiner Sleazerocker zu bezeichnen ist. In der regulären Version wäre das Album mit diesem prädestinierten Rausschmeißer hier bereits zu Ende.

Etwas ruhiger wird es hernach bei der eindringlichen Akustikballade "I Will Always Be Right There", die das Dreierpaket an Bonustracks der Digipak-Variante anführt. Dafür drückt Bonussong Nummer Zwei, "Leave My Head", kurz vorm Ende noch einmal ordentlich auf Gas - ein Tempo welches der Schlusstitel "Come Alive" hält und dem Album mit einem weiteren Ohrwurmsong einen schönen (zweiten) Schluss beschert.

'Das Ding ist eine musikalische Wundertüte!' beschrieb es ein deutscher Kollege und geschätzter Freund sehr treffend und dieses Statement kann man so einfach nur unterfertigen. Zu viele Einflüsse, überbordende Ideen und progressive Einschläge sind häufig der Tod von guten Songideen - 21OCTAYNE jedoch schaffen das Kunststück all das zu einem stimmigen, mitreißenden Album zu verbinden, ohne dabei bemüht oder gar überfordert zu wirken. Die exzellente Produktion setzt dem Werk dann auch noch das Sahnehäubchen auf. Ein Debüt das richtig fetzt und eine Band die man sich schon einmal vormerken sollte - denn wo das herkommt, da ist bestimmt noch mehr!

Anspieltipps: "Into The Open", "Me, Myself And I", "Your Life"



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (19.05.2014)

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