Miss May I - Rise Of The Lion

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VÖ: 25.04.2014
Bandinfo: MISS MAY I
Genre: Metalcore
Label: Cargo Records
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Lineup  |  Trackliste

10 Tracks mit 36 Minuten Spieldauer, eine geballte Ladung Metalcore der Jungs aus Ohio. Genau genommen ist es die vierte Ladung Metalcore.

MISS MAY I sind schon eine Weile im Geschäft, „Rise Of The Lion“ ist ihr viertes Album – und es ist das erwachsenste. Levi Benton und seine Kollegen sind zwar einige Dezibel leiser geworden und ihr Sound einige Takte melodischer, der Qualität ihrer Musik hat das aber nicht geschadet.

Dumpfen Metalcore, der sich einfach durch die Kombination von Growl und Klargesang auszeichnet, ansonsten aber hart, schnell und undifferenziert daherkommt, gibt es genug.

Zudem „boomt“ die Szene. Metalcore ist nicht zuletzt wegen der meist jungen Bands in. Da ist wenig vom martialischen Metalimage mit blutverschmierten Gesichtern, schwarzer Kluft und nicht immer ganz stubenreiner Mähne. Vielmehr stehen hübsche Jungs auf der Bühne, zwar wild aber mehrheitlich adrett gekleidet. Und dass die meist fast flächendeckend tätowiert sind, spielt keine Rolle. Wer ist das heute nicht?

Tattoos haben das Image von Rock, Metal, Freiheit und Ähnlichem längst verloren und zieren die Haut gutbürgerlicher Teenie-Mädchen ebenso wie die des Altrockers mit fetter Harley.

Und so verwundert es nicht, dass in typischen Metal-Locations zunehmend aufgedonnerte Schönheiten auftauchen, die sich in der ersten Reihe kreischend gegen die Abschrankungen werfen und damit die werktätige Fotografenbevölkerung massiv bedrohen. Zugegeben, auf der anderen Seite geben sie hübsche Sujets ab, insbesondere, wenn die Band nicht viel zu bieten hat.

MISS MAY I liefern mit „Rise Of The Lion“ ein erwachsenes Album. Die Songs sind abwechslungsreich, es gibt relativ harte Bretter, beispielsweise „Darker Days“ oder „Saints, Sinners And Greats" sowie eher melodische Tracks wie „Lunatik“. Melodisch meint in diesem Genre nicht sanft oder so…

Ein interessanter Anspieltipp ist auch „Tangled Tongues“, der Einstieg rhythmisch im Halbtempo schon beinahe mit jazzigem Einschlag, nachher geht es Schlag auf Schlag mit vollem Tempo, coolem Riffing und einer gelungenen Mischung zwischen den beiden Gesangswelten.

Intelligent gemachter Metalcore mit Herz und Power, so würde ich das Album zusammenfassen. Die Euronen sind gut investiertes Geld, live gehen die Knaben sowieso ab wie Zäpfchen und die Konzerte lohnen sich schon alleine wegen der weiblichen Fans.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (29.05.2014)

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