Diesel - Into The Fire

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VÖ: 23.05.2014
Bandinfo: Diesel
Genre: Hard Rock
Label: Escape Music
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Lineup  |  Trackliste

Man könnte bei DIESEL schon fast von einer kleinen Supergroup des Hard Rock bzw. AOR sprechen. Denn hinter dem Mikro steht niemand anderes als Robert Hart, der aktuell der Sänger von MANFRED MANN'S EARTH BAND ist und u.a. auch bei BAD COMPANY aktiv war. Dazu gesellt sich an der Gitarre bzw. am Keyboard mit Jim Kirkpatrick von der Rock Band FM ein weiterer Veteran des Rock. Dass bei dieser personellen Mischung nur eine ganz gewisse musikalische Richtung rauskommen kann, ist klar.

Denn auf dem neuen Album von DIESEL, "Into The Fire", regiert erdiger Hard Rock, der hin und wieder auch in den AOR-Bereich abdriftet. Fans beider Genres kommen also definitiv auf ihre Kosten, obwohl der deftige, hart rockende Sound der Band besser zu Gesicht steht, als die AOR-Passagen, was aber mit Sicherheit Geschmackssache ist. Sänger Robert Hart kann jedenfalls auf ganzer Linie überzeugen und auch die Gitarrenarbeit von Mr. Kirkpatrick kann sich sehen bzw. hören lassen. An manchen Stellen könnten die Keyboardpassagen etwas weniger aufdringlich klingen, aber mit dem wiederholten Einsatz der Hammond-Orgel kommt sogar ein leichtes DEEP PURPLE-Feeling auf (z.B. beim Opener "Love Under Cover" oder "Brand New Day"), wobei DEEP PURPLE natürlich nicht erreicht werden können - sie werden höchtens mal gestreift. Allerdings muss man DIESEL zugestehen, dass sie ihr Handwerk verstehen und mit jeder einzelnen Nummer der Scheibe an die seligen 80er erinnern, als Bands mit solch einem Sound ganze Stadien füllen konnten. Diese Zeiten sind zwar vorbei, jedoch halten sich nicht gerade wenige Vertreter des Genres da draussen auf, was es umsomehr wichtiger macht, keine belanglose Platte zu veröffentlichen. Und genau das haben DIESEL gekonnt umgangen, denn "Into The Fire" ist wesentlich mehr als eine Ansammlung durchschnittlicher Tracks. Es gibt zwar ein paar weniger interessante Songs (z.B. "So What Is Love" (gähn) oder "Fortune Favours The Brave" - den Refrain hat man schon tausendmal gehört), auf der anderen Seite kann die Scheibe aber mit Krachern wie "Into The Fire", "Bitter And Twisted" oder dem genannten "Love Under Cover" punkten. Rein handwerklich gibt es natürlich nichts zu meckern, obwohl die Gitarren etwas fetter in Szene hätten gesetzt werden können. An den Mix des Albums haben DIESEL Tommy Hansen gelassen, der eine klasse Arbeit gemacht hat.

Für Fans von WHITESNAKE, VAN HALEN, BAD COMPANY oder DEEP PURPLE ist "Into The Fire" eine nette Abwechslung. Das Album ist zwar kein Meisterwerk, aber mit Sicherheit eine bodenständige, ehrliche Hard-Rock-Platte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Ingo Nentwig (28.05.2014)

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