Paramnesia - Paramnesia

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VÖ: 16.04.2014
Bandinfo: Paramnesia
Genre: Black Metal
Label: Les Acteurs De l’ombre Productions
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Lineup  |  Trackliste

PARAMNESIA benennen sich nach einer Gedächtnisstörung, die sich dahingehend äußert, dass man Halluzinationen als tatsächliches Erlebnis empfindet, hierunter zählen z.B. Déjà-Vus. Da es diese Band bereits seit 2005 gibt, die erste Veröffentlichung aber erst 2013 erschien, habe ich folgendes Gedankenspiel: Die Franzosen litten zumindest die ersten Jahre selbst unter einer Paramnesie und die 2013 erschiene EP "Ce quit dit la Bouche l'ombre" ist für die Musiker die vierte Veröffentlichung. Die Vorgänger sind für uns nicht zugänglich, da es sich um reine Fiktion handelt. Doch nun von den Illusionen zu Tatsächlichkeiten: Das erste selbstbetitelte Album ist erschienen und zum Glück auch für uns real.

Die Full-Length-Veröffentlichung der Kapelle hat lediglich zwei Songs, die es auf eine Laufzeit von gut 40 Minuten schaffen. Es handelt sich um atmosphärisch progressiven Black Metal. Da dürfen die Songlängen gern eine Portion Großzügigkeit abbekommen haben.
Los geht es mit einem zarten Intro, was zu einem wüsten schnellen Getöse wird. Ein starkes Element, das zum Tragen kommt, ist das Tempo. Es wird bis zum Down-Tempo heruntergebremst oder arg angezogen, so bleibt der Spannungsbogen erhalten. Die Riffs sind abwechslungsreich von melodisch bis treibend nach vorn. Auf Gitarren-Gefrickel wird gänzlich verzichtet. Man bekommt regelmäßig etwas Unerwartetes zu hören, was zum Reiz des Ganzen beiträgt.
PARAMNESIA präsentieren sich wild und wütend und genau diese Stimmung schwebt im Raum. Der Sound ist rumpelig und roh. Der Bass dröhnt bedrohlich, das Schlagzeug poltert, die Gitarren klingen dreckig und der Gesang ist im Hintergrund leidenschaftlich herausgeschrien. Es ist naturbelassen und genau das macht den Charme und vor allem die Atomsphäre aus. Die Scheibe ist ein Gesamtwerk, die vor allem durch die Songverläufe, die Atmosphäre und den Sound lebt.

Mit "Paramnesia" haben die Franzosen etwas Eigenständiges geschaffen, was nicht den Effekt eines Déjà-Ecouté-Erlebnisses hat, die einen bei anderen Neuveröffentlichungen durchaus häufiger begegnen. Es schlägt einem Authentizität entgegen. Wahre Freude werden diejenigen an diesem Album haben, denen der klinische Sound auf den Sack geht und die offen für etwas Unkonventionelles sind.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Natascha Schmieding (12.06.2014)

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