Moros - Lakeside Terrorfrönt

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VÖ: 10.05.2014
Bandinfo: Moros
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Weiter geht es mit einem Album aus dem österreichischen Untergrund und weiter geht es mit einer Band die, wie schon BÄD HAMMER oder KÜENRING den Metal-Umlaut auf das Cover ihres Albums bringen.
Fernab der Semantik darf man aber durchaus erfreut sein, dass es Bands gibt, die eigenständigen Metal machen, ihre Instrumente obendrein bedienen können und die Energie haben, durch die Lande zu reisen um ihre Werke auch einem Publikum vorzutragen.

Reich wird man nicht damit, da bedarf es schon einer Riesenportion Idealismus.

Und da wären wir auch schon bei "Lakeside Terrorfrönt" dem ersten Lebenszeichen der Vorarlberger MOROS, die, obgleich schon seit 2004 am Werken, eben erst im heurigen Mai neun Songs auf CD gebraten haben.
„Better late than never“, sagt der Angelsachse und freut sich über den Songtitel des Jahres „Awesome Corporation About Beer“. SLIME würden sich zu Tode lachen über die Neuauslegung ihres Songs, respektive ihres Songtitels.

Neun Songs bei nicht ganz 32 Minuten. Bei solchen Eckdaten kann es sich nur um eine Thrashplatte handeln. Thrash Metal ist es auf jeden Fall, ein wenig Death und traditioneller Metal dazu und schon haben wir eine brauchbare Einordnung der Dornbirner.

Was auch hier sofort auffällt, ist der äußerst natürliche, direkte Sound. Ich kann nicht sagen ob die Band im Proberaum oder im Studio aufgenommen hat, aber für eine erste Veröffentlichung ist der Sound beinahe unverschämt gut. Obacht, werte Leser, wir reden hier nicht von Hochglanzproduktionen mit 94 Gitarrenspuren, dem Vaduzer Kammerorchester und einem getriggerten Schlagzeug das klingt wie ein Tischtennisturnier in einer lokalen chinesischen Arbeiterturnhalle.

Wir reden hier von Metal in seinem ursprünglichen Soundgewand. Klar, die Technik ist heute deutlich besser als früher, aber der Sound auf „Lakeside Terrorfrönt“ passt genau so. Man hört jedes Instrument, die Scheibe ist heavy, nicht zu laut, nicht zu leise.
Organisch, natürlich, wie auch immer. Genau so passt es.

Die Songs sind angenehm abwechslungsreich. Aufgrund der geringen Spielzeit sollte man sich keine überlangen, epischen Hymnen erwarten. Aber auch bei den drei, vier Minuten langen Songs wird darauf geachtet, dass das jeweilige Lied stringent arrangiert wurde. Das beste Beispiel dafür ist der Schlusshammer „Skeleton King“.
Spannend ist die Herangehensweise auf jeden Fall, wirbelt man ja im traditionellen Metalsektor, klingt dabei aber nicht wie die tausendste Kopie diverser 80-er Bands.
Das Album hat einfach Charme.
Der Gesang von Mighty Mons streift ein wenig in der Core-Gegend herum, vermag aber in seiner todesmetallischen Vehemenz dennoch zu überzeugen und trägt nebenbei auch noch ein paar knackige Melodien. Diese Melodien oder Harmonien („Drunken To The Bone“) sorgen dann auch dafür, dass das Album für sich alleine steht und besteht.
Man variiert die Geschwindigkeit, schafft immer wieder einen guten Groove aufzubauen und hat es geschafft, ein paar wirklich gute Songs zu kreieren(„Breed Of The Earth“ – starker Anfang!).

Das ist deftig harter Thrash/Death Metal der sich eine eigene kleine Nische in der Phalanx der Veröffentlichungen geschaffen hat.
Ein weiterer Grund, den österreichischen Metal-Untergrund zu unterstützen!






Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (03.07.2014)

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