Victory - Don’t Get Mad Get Even

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VÖ: 01.08.2014
Bandinfo: VICTORY
Genre: Hard Rock
Label: Yesterrock
Lineup  |  Trackliste

VICTORY ist eine deutsche Hard-Rock-Legende. Zwar bei weitem kommerziell nicht so erfolgreich wie die SCORPIONS oder ACCEPT, nicht so international legendär wie HELLOWEEN oder RUNNING WILD, auch nicht so am Sprung nach oben in die Euro-Liga wie WARLOCK oder BONFIRE, aber auf einer High-Quality-Stufe mit STEELER oder SINNER (vom sujektiven Empfinden des Autors dieser Zeilen abweichende Meinungen im Hinblick auf die Klassifizierungen sind ausdrücklich zugelassen!), wenngleich die Hannoveraner vor allem mit dem nunmehr (nach dem 2011 wiederveröffentlichten, gleichnamigen Debütalbum) ebenfalls wieder veröffentlichten „Don't Get Mad Get Even“ auch ein wenig Erfolgsluft jenseits des Atlantiks schnuppern durfte, da man dort auch live vorstellig werden durfte.

Das zweite Album der Deutschen ist ein Stück Teutonen-Hard-Rock-Vermächtnis, das sich schon mit dem herrlich klischeehaften Albumcover manifestiert. In bester KROKUS-, SINNER-, oder auch AC/DC-Hard-Rock-Tradtition rock'n'rollte sich das Duo Tommy Newton (der später auch im Hintergrund als Studio-Sound-Zauberer reüssieren konnte) und Basser Peter Knorn, in dieser Bandphase tatkräftig schon durch ex-ELOY-Schlagwerker Fritz Randow und ex-ACCEPT-Sechssaiter Herman Frank verstärkt, durch das Jahr 1986. Ein US-Amerikaner namens Charlie Huhn, der seine Stimmbänder ehemals für TED NUGENT vibrieren ließ, fegte jedoch den provinziellen Teutonen-Mief von der Band. Durch seine Aussprache und Phrasierung waren die Deutschen ihrer Konkurrenz in puncto Internationalität eine Nasenlänge voraus.

Musikalisch fetzten vor allem der Up-Tempo-Rocker „Are You Ready“ (könnte wie die eine oder andere Nummer – man höre etwa „Running Wild“ - in einer modernen Form von AIRBOURNE und ähnlichen jungen Wilden stammen) und der Banger „Hit And Run“, wohingegen der simple Stampfer “Not Me”, das entspannte „Sneaking Out“ oder die lässige Ballade „Arsonist Of The Heart“ für Abwechslung sorgten. „She's Back“ schielte wiederum feist in Richtung Land der unbegrenzten Möglichkeiten, mit der Single „The Check’s In The Mail” findet sich gar ein kleiner Hit auf dem Album. Nach „Hungry Hearts“ (1987) stellte sich zwei Jahre später mit dem Melodic-Hard-Rocker „Culture Killed The Native“ sowie dem Einstieg von Neo-Sänger Fernando Garcia noch einmal Erfolg ein, bis die Band die Karriereleiter sukzessive – bis zur Bandauflösung – hinabstieg. Mit der remasterten Wiederauflage von „Don’t Get Mad Get Even“ dürfte alten Hasen noch einmal ein Nostalgieschub verpasst werden, der Rest kann in sich ein Stück Teutonen-Hard-Rock-Kult ins Haus holen, stark waren die Titel auf diesem Album allemal.



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (04.08.2014)

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