Underjord - Sheol

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VÖ: 22.08.2014
Bandinfo: Underjord
Genre: Experimental Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Experimentiellen Doom-Klängen haben sich fünf Finnen verschrieben, die unter dem Namen UNDERJORD firmieren. "Sheol" nennt sich das Debütalbum der noch relativ jungen Formation, auf dem sehr experimentiellen Klängen gefrönt wird. Mit einer deutlichen Schlagseite in Richtung Doom Metal, scheuen sich UNDERJORD nicht orientalisch und indianisch anmutende Folk-Passagen sowie Synthesizer-Klänge in ihre Kompositionen aufzunehmen.

Folkig-esoterisch startet das Album dann auch mit "Book Of The Dead", das sich aber nach dem leichtfüßigen Intro dann doch als langsame doomlastige Riffwalze entpuppt. In eine ähnliche Bresche schlägt der Titeltrack "Sheol", dessen Auftakt von Schamanentrommeln beherrscht wird, ehe ein zähes, niederschmetterndes Doom-Riff auf den Hörer hereinbricht.

Wuchtig und träge kommt "Hunt Of The Death God" einher, das von einer ethnisch angehauchten Bridge mit folkloristischem Gesang und Schamanentrommeln aufgepeppt wird - eine gute Idee, dennoch mögen sich die Elemente irgendwie nicht ineinander fügen. Besser gelöst ist das beim erhaben dahinrollenden "Erebus", das nach schönem Akustikgitarren-Auftakt mit spärlich eingestreuten Synthesizer-Passagen ein soundtrackartiges Feeling verbreitet.

Im Mittelteil des Albums findet sich mit "To Death" eine Songtrilogie die insgesamt fast dreizehn Minuten umfasst. Der Auftakt des Dreigestirns, der mit nur spärlichem Einsatz der elektronischen Gitarre auskommt, bleibt weitestgehend ein sphärisch-experimentieller Brocken - im Mittelteil gibt es schwermütig-stampfende Gitarren mit gröhlendem, etwas disharmonischem Gesang. Der Abschluss der Todes-Trilogie startet mit den Klängen eines Rohrblattinstruments (aufgrund des orientalischen Klangs vermutlich eine Zurna) dessen Spiel sich durch den gesamten letzten Teil zieht, während der restliche Klangmantel ein wenig austauschbar bleibt.

Das als Appetizer aufs Album bereits länger bekannte "Dance Of Death" bleibt mit seinem vergleichsweise prägnanten Opening-Riff, dem ausladenden Gitarrensolo, und der Tatsache dass es im hinteren Drittel noch Fahrt aufnimmt und die schnellsten Passagen des Albums abliefert, ein wenig mehr im Gedächtnis haften. Dennoch wirken die Growl-artigen Vocals nicht wirklich druckvoll, erwecken mehr einen seltsam gedämpften Eindruck und verschwimmen fast mit der schleppenden Gitarrenwand. Ein wenig schräg auch der Schlusstrack "Epilogue" der auf verzerrten Retro-Vinylklang setzt, und nicht wirklich zum sonst eigentlich achtbar produzierten Rest des Albums passt.

UNDERJORD geben sich auf ihrem Debüt weltoffen und experimentiell, können aber die eingesetzten Elemente nicht ganz schlüssig zusammenfügen. So wirkt das Songmaterial auf "Sheol" konstruiert und wenig spontan, und droht an manchen Stellen gar ins Belanglose abzugleiten. Zwar ist die Produktion bis auf den effektmäßigen Ausreißer des Schlusstitels in Ordnung, vermag aber nicht über die Schwächen wie die wenig druckvollen Growls hinweg zu täuschen.

Im Großen und Ganzen ist "Sheol" ein eher durchwachsenes Album, das sich bis auf die nicht immer vorteilhaft eingestreuten Folk-Elemente nur wenig hervortut. Ob UNDERJORD mit diesem zähen Brocken durchstarten können bleibt fraglich, das wird letztendlich die Entscheidung der Konsumenten bleiben.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (18.08.2014)

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