NECROPHAGIA - White Worm Cathedral

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VÖ: 24.10.2014
Bandinfo: NECROPHAGIA
Genre: Metal
Label: Season of Mist
Lineup  |  Trackliste

Mastermind Killjoy (De Sade) ist wahrlich ein erfahrener Haudegen in der Szene. Seit drei Dekaden umtriebig, brachte es die Combo aus Ohio allerdings erst auf sechs volle Alben. Der Name NECROPHAGIA geistert zwar schon seit Urzeiten herum, doch erst der Einstieg der ehemaligen PANTERA-Rampensau Phil Anselmo (mit dem man drei Full Length-Alben veröffentlichte), verhalf der Band 11 Jahre nach ihrem Debut („Season Of The Dead“ von 1987) zu ihrem Zweitling und brachte Killjoy einen mächtigen Popularitätsschub, der nicht zuletzt auch durch die Mitwirkung von SIGH-Mitgliedern oder Iscariah (ex-IMMORTAL) getriggert wurde. Mit „White Worm Cathedral“ liegt nun (endlich) Album Nr. 7 der grimmigen Schockrocker vor. Und wie gewohnt beschert der Fünfer seinen Gorehounds ein umfassendes Horrorspektrum mit Priestern, Särgen, Hexen & ähnlichem Gedöns, Kategorie B-Movie aus den einschlägigen Filmstudios. Tradition hat er ja, der Gute, seine Horror-Death Metal-Karriere hat ja eine lange Geschichte und eine Katze (natürlich eine schwarze) läßt das Mausen nicht. Zuletzt schlug ja das mit Dave Lombardo aufgefettete Projekt FROM HELL in eine ähnliche Kerbe. Musikalisch setzt Frank „Killjoy“ Pucci auf fette, kernig-rollende Riffwalzen, welche die Songs im sägenden Midtempo aus den Boxen grollen lassen, nur in wenigen Fällen (etwa „Elder Things“ und „Silentium Vel Mortis“) geht´s etwas flotter zur Sache.

Wenngleich mit dem Opener, "Warlock Messiah", "Fear The Priest" oder "Coffins" zweifellos lässige Nummern am Start sind, ist das Riffgesäge auf Albumlänge (immerhin über 50 Minuten) aber doch zu austauschbar und fast nervig monoton. Geht gleichfalls Hand-in-Hand mit dem ebenfalls eindimensionalen Gekeife und Gegrowle des Masterminds. NECROPHAGIA sind auch 2014 mehr Kult als überragend oder essentiell, wenngleich die musikalische und songtechnische Leistung jedenfalls gut ist. Vom Hocker reißt einen das Ganze aber nicht, wenngleich die simplen, aber gleichsam effektiven Death Metal-Brachialwalzen ihren Charme haben und die vorherrschende spooky Horroratmosphäre dank Orgeln und Audiosamples zu erfreuen weiß. NECROPHAGIA sind und bleiben eine Halloween-Band und lassen teilweise - vom stampfenden Grundrhythmus, dem Geriffe und der Atmosphäre her - an eine Death Metal-Version von ROB ZOMBIE denken ("March Of The Deathcorps(e)"). Die Ende 2013 veröffentlichte "The Wicked"-Single sucht man auf dem Album vergeblich. Den Fans, die wahrscheinlich zu einem Teil auch auf die visuelle Seite des Ganzen Wert legen, wird der Output dennoch gefallen, ansonsten klingt hier vieles nach Schleife.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (15.10.2014)

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