PHILIP SAYCE - Influence

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VÖ: 22.08.2014
Bandinfo: PHILIP SAYCE
Genre: Blues Rock
Label: Mascot Label Group - Provogue Records
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Lineup  |  Trackliste

PHILIP SAYCE, ein in Wales geborener, in Toronto aufgewachsener Blues-Gitarrist, hat sich trotz unbestrittener musikalischer Klasse noch immer den Status des Geheimtipps bewahrt. Mit der Stratocaster im Anschlag verbreitet SAYCE auf dem neuesten Werk „Influence“ seine Vision, wie Bluesrock im aktuellen Gewand zu klingen hat.

Obwohl bekannt für sein rockig-eruptives Spiel kann SAYCE gleich mit dem Eröffnungsstück „Tom Devil“ überraschen. Dieses monolithisch, trockene Fuzz-Monster von einem Riff, hätte in dieser Form ebenso auf einem frühen BLACK SABBATH-Album stehen können. Gepaart mit dem gefühlvollen Gesang und dem über weite Strecken stoisch-monotonen Drumming verströmt das Stück schlussendlich doch noch reinste Bluesvibes in der Tradition klassischer Arbeitersongs. Beim folgenden „Out of my mind“ wird noch ein Gang hochgeschaltet — ein mit einem ekstatischen Solo gekrönter Uptempo-Rocker. Darauf folgen das funkige Cover von LITTLE FEAT´s „Sailin’ shoes“ und das auf einem Call and Response-Schema basierende „I´m going home“ (im Original von THE SONICS). Fremdkompositionen und eigene Stücke verschmelzen trotz der gewaltigen stilistischen Bandbreite aus Bluesrock, Funk, Balladen und klassischem Blues aufgrund ureigener Interpretationen zu einem homogenen Album, welches den ebenfalls großartigen Vorgänger „Steamroller“ in allen Belangen übertrifft. SAYCE vereint spieltechnische Brillanz und den virtuosen Einsatz von Klangeffekten sowie unterschiedlichen Sounds ohne dabei den Song als Ganzes aus den Augen zu verlieren. Spezielles Lob verdient auch Produzent Dave Cobb (u.a. RIVAL SONS, CALIFORNIA BREED) für die grandios dreckige Aufnahme, welche den Hörer direkt zur Band in den Proberaum versetzt.

Spätestens „Influence“ verdeutlicht wer der wahre Erbe von JIMI HENDRX und STEVIE RAY VAUGHAN ist: PHILIP SAYCE ist mit Sicherheit der Aufregendste der derzeit nachfolgenden jungen Bluesgarde und wer bei den anderen Genre-Vertretern die angemessene Prise Grind und Schweiß vermisst, findet hier sein neues „Electric Ladyland“ — schlicht brillant.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Michael Walzl (15.09.2014)

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