Soulhealer - Bear The Cross

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VÖ: 17.10.2014
Bandinfo: SOULHEALER
Genre: Melodic Rock
Label: Pure Legend Records
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Lineup  |  Trackliste

Den dritten Silberling wuchten SOULHEALER aus Finnland mit "Bear The Cross" in die Regale. Man nehme eine Prise AXXIS, würze sie mit etwas RUNNING WILD, und streue abschließend noch eine gute Portion ACCEPT darüber - fertig ist das finnische Seelenheil! Denn in etwa so könnte man den Klang von SOULHEALER bezeichnen - wer aber glaubt die Finnen kopieren sich fröhlich durch den hartmetallischen Gemüsegarten, der ist definitiv auf dem Holzweg.

Zwar gibt es auf "Bear The Cross" nicht das neue große Ding seit Erfindung des Doublebass-Drummings, aber dafür beweisen die Finnen eine gute Portion Gespür für Songwriting, und verstehen es eingängige Titel zu schreiben die trotz ihrer Einfachheit gut im Gehör hängen bleiben. Mitreißend vor allem die gesanglichen Melodiebögen, die, von einer charismatischen Stimme mit Wiedererkennungswert getragen, das prägnante Aushängeschild des Albums bilden.

Flott geht es los mit "Unleash The Beast", das ein wenig an AXXIS erinnert und mit einem ultra-griffigen Chorus ausgestattet ist der sich wirklich übel im Gehörgang festfräst. In Verbindung mit dem simplen Aufbau und der warmen, klingenden Stimme von Sänger Jori ergibt das einen Ohrwurm vor dem Herrn, bei dem man am liebsten sofort auf Repeat hämmern möchte.

Galoppierend geht es weiter mit dem Titeltrack "Bear The Cross", der hinten raus mit einem coolen Gitarren-Solopart dienen kann. Die groovigen Strophen von "The Journey Goes On" offenbaren dann den eingangs erwähnten ACCEPT-Touch, der sich auch bei dem Ohrwurm "The Viper's Kiss" zeigt.

"Fall vom Grace" schlägt in die Bresche des schnellen Openers, und offenbart einen schönen Spannungsbogen - lediglich die höheren Gesangsparts sind nicht so ganz geglückt. Einen runden Midtempo-Stampfer gibt es mit "Dead Man Walking", dafür ist das nachfolgende "Thorns In My Heart" ein wenig sperriger geraten. Obig angesprochene RUNNING WILD-Tendenzen finden sich dann im hinteren Teil des Albums, bei "Revealed" und "Settle The Score" - letzteres lässt auch noch einmal mit einem tollen Solopart der Gitarre aufhorchen.

Für kurzes Schmunzeln sorgt die Betrachtung des Covers von "Bear The Cross" - eine durchaus mutige Entscheidung der bereits von der letzten CD bekannten Todesgestalt dieses Mal einen fleischigen Kompagnon mitzugeben... im SM-Outfit, geknebelt und an der Kette gehalten. Wie war das nochmal mit dem Seelenheil...? Humor, made in Finland!

Passend zu dem humorigen Cover haben SOULHEALER mit "Bear The Cross" ein durch die Bank unterhaltsames Album zusammengeklöppelt das mit so manchem ziemlich hartnäckigen Ohrwurm aufzuwarten weiß. Die große Innovation sucht man zwar vergebens, doch nicht jede richtig gute Scheibe muss das Rad neu erfinden - sie muss nur das können was man von einem guten Album erwartet: einen mitzureißen. Und genau das ist bei SOULHEALER gegeben, deswegen gehen erfreute vier Sternchen in den hohen Norden.

Anspieltipps: "Unleash The Beast", "Bear The Cross", "Dead Man Walking", "The Viper's Kiss"



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (10.10.2014)

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