ANTROPOMORPHIA - Rites Ov Perversion

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VÖ: 12.09.2014
Bandinfo: ANTROPOMORPHIA
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Im Lager von ANTROPOMORPHIA hat man schon seit Anbeginn der Zeit, seitdem sich die drei Niederländer in den Kopf gesetzt haben Knüppel-Kunst zu machen und zu leben, so ihre Probleme. Trotz einer saugeilen und hoch gejubelten EP „Necromantic Love Songs“ aus dem Jahr 1993 ist es ihnen nicht gelungen, so ein bedruckten Fetzen Klopapier, sprich Plattenvertrag, abzustauben. Mit den Jahren hatte man dann so der Maßen die Schnauze voll, dass man die Band auf Eis legte. 2012 dann die plötzliche Kehrtwende. Mit ein paar Unterschriften bei Metal Blade Records, hauen sie endlich ihr Debüt „Evangelivm Nekromantia“ raus. Eigentlich alles gut denkt man, wäre da nicht ein riesiger Spielverderber namens BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien), die das Debütalbum der Jungs in Deutschland, wegen ihren nekromantischen Vorlieben, eines Songs namens „Fleisch“ und dem angeblich Jungendgefährdenden Album-Cover auf den Index setzten und somit den Verkauf stoppen. Doch man lässt sich von ein paar Fliegen auch nicht beim Scheißen stören und im Gedanken an der Knüppel-Verwandschaft CANNIBAL CORPSE, die in den 1990ern gleich mit mehreren Alben auf den Index landeten, geht man Anno 2014 einen Schritt weiter und schleudert die nächste Langrille aus dem Ärmel.

„Temphioth Workings” startet mit einem ordentlichen Schuss GRAVE/DISMEMBER-Atmosphäre und hat neben den abgefuckten Vocals von Ferry, einen sehr abwechslungsreichen Umgang mit dem Knüppel-Kasten und gelegentlichen Groove alles was ein verdammter Death Metal Opener braucht.

„Inanimatus Absqui Anima” ist ne Nummer die etwas Zeit braucht und sich nicht sofort in die Lauschlappen einistet. Zwar versprüht der Track nur eine geringe Ohrwurmgarantie, aber entfaltet mit zunehmendem Hören seinen tiefen Charakter. Die Gitarrenriffs legen sich wie ein Strick langsam um die Kehle, zuerst unbemerkt, dann wird die Luft immer knapper bis der Punkt erreicht ist, wo die Riffs förmlich ausflippen, das geknüppel beginnt und einen im wahrsten Sinn das Genick bricht.

Die Vorabveröffentlichung des Songs „Nekrovaginal Secretions“, so als kleinen Appetitanreger, war eine Punktsichere Entscheidung. Für mich verbindet der Song in sich die ganzen Stärken des Outputs, bleibt an einen Hängen wie Rotze, oder ein richtig abgefucktes Kaugummi. Die Nummer der Platte! Noch zu erwähnen wäre der Rausschmeißer „Morbid Rites”, der ordentlich nach vorne knüppelt und reinste Verwüstung hinterlässt.

Trotz allen Rückschlägen kann man das unausweichliche nicht aufhalten und ANTROPOMORPHIA gehen überzeugend weiter ihren Weg. „Rites Ov Perversion“ ist ein Platte die garantiert auch aus dem diesjährigen Death Metal Katalog herausstechen wird.





Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: inhonorus (22.09.2014)

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