Work Of Art - Framework

Artikel-Bild
VÖ: 19.09.2014
Bandinfo: WORK OF ART
Genre: Melodic Rock
Label: Frontiers Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Im Jahre 2011 gehörte "In Progress" zu meinen absoluten Lieblingsalben und stellt für mich bis heute wohl das beste Werk dar, das ich im AOR/Melodic-Rock-Sektor bisher zu hören bekommen habe. Texte, die aus dem Leben sprechen, Musik, die mitreißt und Gesang, der unter die Haut geht. Nach Ankündigung vom neuen Werk "Framework" war die Vorfreude extrem groß, so mache ich keinen Hehl daraus, dass ich von der Platte nicht mehr erwartet habe als einen Meilenstein des Jahres 2014. Ob diese Erwartungshaltung ihre Erfüllung gefunden hat, verraten euch die folgenden Zeilen...

Machen wir uns nichts vor, Experimente darf man von Bands wie WORK OF ART weiß Gott nicht erwarten und das ist auch gut so. Die drei Jungs um Ausnahmesänger Lars Säfsund haben ihren Stil auf "In Progress" meiner Meinung nach schon perfektioniert. Man möge dabei bedenken, dass "Framework" nun gerade mal das dritte Album der Truppe darstellt, welches aber bekanntlich als wichtiger Punkt in der fortlaufenden Karriere angesehen wird. "Time To Let Go" macht im Prinzip da weiter, wo "The Rain", seines Zeichens Opener auf dem Vorgängeralbum, aufgehört hat. Der Sound wirkt durch die großzügigen Keyboardeinlagen zwar ziemlich kitschig, aber genau jener Sound ist in meinen Augen für dieses Genre auch absolut unabdingbar. Wer mit dem Genre was anfangen kann, dem erzähle ich hier natürlich auch nichts Neues. Der Opener wühlt sich mit der ersten Sekunde in die Gehörgänge, marschiert in den Strophen bedingungslos nach vorn und erzeugt allein durch die grandiosen Vocals mal wieder Gänsehaut. Dieser Mann hat eine samtweiche Stimme, die er perfekt einzusetzen weiß. Dennoch versprüht gerade "Time To Let Go" enorm viel Energie und alles befindet sich da, wo es hingehört. "How Will I Know" steht seinem Vorgänger in nichts nach und besticht vor allem mit toll in Szene gesetzten Gitarrenläufen. Das hat hier alles Hand und Fuß, keine Sekunde wird an Belanglosigkeiten verschwendet. Etwas vom Gaspedal geht man bei der melancholisch angehauchten Mid-Tempo-Nummer "Shout Till You Wake Up", die zwar durchaus einen leichten Balladencharakter inne hat, sich aber insbesondere im Refrain von diesen Fesseln löst, was die Nummer als Gesamtes sehr frisch und gut durchdacht wirken lässt.

Highlight ist zweifelsohne die erste Single "Can't Let Go", die textlich ein bisschen im Kontrast zu "Time To Let Go" steht. Natürlich erhält auch hier wieder der Kitschfaktor Einzug, aber diese Zeilen sprechen trotz allem aus dem wahren Leben. Wie Background-Gesang und die Vocals von Lars hier ineinander übergehen ist schlichtweg ganz großes Kino. Der Chorus euphorisiert mich auf eine gewisse Art und Weise, nimmt mich aber auch emotional total mit, wodurch er einen perfekten Spagat schafft. Prinzipiell kann ich hier jede Nummer herausgreifen und etwas Positives darüber berichten. Ob jetzt das knackige "Over The Line", das fast schon so locker und leicht wirkt, als sei es während einer Jamsession entstanden oder das extrem druckvolle "The Machine", das für WORK OF ART-Verhältnisse fast schon "brachial" wirkt. Hier verdient sich jeder der elf Titel seinen Platz auf dem Album, was natürlich auch die wundervollen Balladen in Form von "Hold On To Love" und den Rausschmeißer "My Waking Dream" einbezieht.

Ich kann und will hier kein Haar in der Suppe finden. Bei der ganzen Flut an starken Alben aus diesem Sektor, die auch insbesondere anno 2014 sehr zahlreich von jungen wilden Truppen an den Mann gebracht werden, ist "Framework" immer noch ganz klar das Beste, was es da zu hören gibt. Gleichwohl möchte ich sagen, dass Bands wie HOUSTON, H.E.A.T. oder auch BROTHER FIRETRIBE extrem starke Alben abgeliefert haben, doch genau diese Tatsache umschmückt die neue WORK OF ART-Scheibe nochmal auf eine ganz andere Art und Weise. Wer dem melodischen Rock in irgendeiner Form was abgewinnen kann, der sollte schleunigst einen Plattenladen aufsuchen oder in den großen Weiten des Internets auf "bestellen" klicken. Aus der ganzen AOR-Sparte für mich ganz klar der Gewinner 2014, aber ehrlicherweise habe ich von den drei Jungs aus Schweden auch nichts anderes erwartet!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Sonata (23.09.2014)

ANZEIGE
ANZEIGE