Blood Runs Deep - Into The Void

Es ist kalt, draußen geht der Wind, treibt Blätter vor sich her, der Himmel ist Wolken verhangen. Es ist zwar erst September, dennoch herrscht im Moment das perfekte Wetter, um sich das bereits im März erschienene Album "Into The Void" der Schweizer BLOOD RUNS DEEP vorzunehmen.

Die 2003 gegründete Band bietet auf ihrem zweiten Album einerseits ganz klassischen Gothic-Metal, der irgendwo zwischen mittleren SENTENCED, TIAMAT, PARADISE L OST etwas TYPE O NEGATIVE und KATATONIA liegt. Andererseits finden sich auch immer wieder BLACK-SABBATH-Riffs. Im Prinzip heißt das: Die Band breitet einen Mantel aus tiefen, schweren und traurigen Riffs aus, garniert mit Keyboard Tupfern und einer sehr kratzigen, aber passenden Stimme. Vor allem in den Refrains werden die Stücke getragen von großen Melodien und Mut zu ordentlich Drama und etwas Bombast. Im Gegensatz zu einigen anderen Bands die mit viel Keyboards arbeiten kommen bei BLOOD RUNS DEEP die Gitarren nie zu kurz, an allen Ecken und Enden gibt es knackige Riffs und coole Solo- und Leadgitarren.

Zugegeben, besonders innovativ ist die Mischung nicht, die BLOOD RUNS DEEP hier bieten. Aber das war mit Sicherheit auch nicht das Ziel. Viel mehr konzentriert sich die Band darauf, hoch kompetent und mit viel Herzblut eine Stimmung zu erzeugen, die man seit den Blütezeiten des Gruftmetals irgendwann in den 90ern nur noch sehr selten vernommen hat. Besonders gelungen ist dies in Stücke wie "Tomorrow" mit seinem unglaublich fetten Chorus, dem straight nach vorne rockenden "The Inner Gods", oder auch "Everything Turns To Ashes". Hier gibts Weltschmerz in Perfektion.

Wenn die Bands noch ein paar Längen im Songmaterial ausbügelt könnte sie diesem doch recht toten Genre ernsthaft wieder einen Push geben, "Into The Void" zeigt jedenfalls enorm viel Potential auf und macht zumindest mich auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie der Nachfolger klingen wird!