Occultation - Silence In The Ancestral House

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VÖ: 14.10.2014
Bandinfo: Occultation
Genre: Doom Metal
Label: Profound Lore Records
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Lineup  |  Trackliste

Im Bereich des okkult angehauchten 70er lastigen Rock/Metal gibt es nur noch wenige Überraschungen. Hauptsächlich bezieht man sich auf Bands wie JEFFERSON AIRPLANE, APHRODITES CHILD, COVEN, BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN und alles, was dazwischen liegt. Die alles überragenden THE DEVILS BLOOD sind tragische Geschichte, so kommt viel Material aus der eher zweiten Riege zu höheren Weihen. Ausnahmen sind in diesem Falle Bands wie CASTLE oder auch JEX THOTH. In eine gänzlich andere Richtung, wenn auch zumindest auf dem Papier einige Parallelen bestehen, sind die Amerikaner OCCULTATION, die mit "Silence In The Ancestral House" ihr zweites Album vorlegen.

Und auf diesem zeigen sie, wie okkult-geheimnisvoller Metal wirklich zu klingen hat.

Gegründet wurde die Band von Gitarrist E.M., der hauptsächlich bei der Black-Metal Band NEGATIVE PLANE die Gitarre schwingt. Und zu dieser Band gibt es auf Grund der äußerst chrakteristischen Spielart von E.M. natürlich viele Ähnlichkeiten. Im Gegensatz zur Hauptband nimmt man hier etwas die Härte raus, die bei NEGATIVE PLANE aber in erster Linie durch das schnellere Schlagzeug und dem Krächzgesang erzeugt wird. Geblieben sind die ausufernden, virtuos gespielten Leadgitarren, die wie Ranken die Nummern umspielen, verzieren und eine ganz eigene Stimmung erzeugen.

Stücke wie "Laughter In The Halls Of Madness" oder grade auch das absolut grandiose "All Hallows Fire" (achtet auf die Gitarre ab 1:50!!) klingen wie eine Mischung aus amerikanischem Death-Rock der Marke RADIO WEREWOLF gemischt mit 60s Surfrock, dem "The Munsters" Thema und einer gehörigen Portion Old-School-Gothic, einer herbstlich-Halloween-artigen Stimmung und Edgar Allan Poe. Dazu noch eine kleine Prise Old-School Heavy Metal der Marke frühe MERCYFUL FATE.

Klingt seltsam, ist es auch, aber auch so grandios inszeniert, dass man keine Chance hat, sich dem kauzigen Charme des Albums zu entziehen.

Im direkten Vergleich zum Vorgänger wirkt das Material sehr viel mehr gerafft, auf den Punkt und energischer, was sicher auch an der grandiosen Produktion von KURT BALLOU liegt, der im Moment alles was er anfasst in Gold verwandelt. Es ist schwer, auf diesem Werk einzelne Stücke hervor zu heben, aber wenn, dann müssten es wohl die Stücke "All Hallows Fire", "The Dream Tide" und "Silence In The Ancestral House" sein.

Wenn wer die Nachfolge der leider zu früh gegangenen THE DEVILS BLOOD würdig antreten kann, dann OCCULTATION, die mit E.M. einen überragenden und bisher sträflich unterschätzten Gitarrenvirtuosen am Start haben, der so ziemlich alle anderen Saitenquäler komplett an die Wand spielt.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Alex M. (09.10.2014)

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