Autumnal - The End Of The Third Day

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VÖ: 17.10.2014
Bandinfo: Autumnal
Genre: Doom Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Auch auf ihrem zweiten Full-Length-Release sind die vier Spanier Meister der Schwermut und Tristesse. Irgendwo in nebelverhangenen, kaum wahrnehmbaren Dunstkreis aus Dark- und Doom Metal zelebriert das Quartett aus Madrid eine Depressiv-Oper, welche an Genre-Primaten wie KATATONIA, MY DYING BRIDE oder ältere ANATHEMA erinnert. Dabei überzeugen AUTUMNAL nicht nur mit ihrer gelebten Traurigkeit, sondern auch mit einer immensen musikalischen Tiefe und dem Hang ihre gerne und oft ausufernden Kompositionen mit – auf den ersten Blick - minimalistisch anmuten Nuancen aufzuwerten.

Dabei dürfte hier auch das Veröffentlichungsdatum sehr wohl bewusst gewählt worden sein, denn auch wenn AUTUMNAL dann und wann ein bisschen aus sich herausgehen, läuten sie zumeist unter zu Hilfenahme von elegischen Piano bzw. Streicherpassagen den musikalischen Herbst ein. Dabei kommen Sänger Javier de Pablo – manchmal - auch so richtig fiese Grunts aus (im fast zwölf Minuten dauernden Epos „One Step…And The Rest Of Our Lives“ zum Beispiel), meist umgarnt einem der Iberer aber mit seiner sanften, oft wirklich traurig wirkenden und unter die Haut gehenden Stimme, die es kongenial versteht die jeweiligen Stimmungen der zumeist überlangen Songs herauszustreichen.

Auch wenn es komisch klingen mag, aber das SUPERTRAMP-Cover zu „Don’t Leave Me Now“ sticht in diesem Konglomerat an wirklich berührenden Songs noch einmal ein wenig heraus: Unmengen an Gefühlen werden hier transportiert, die Stimme von Javier de Pablo an Zerbrechlichkeit kaum zu überbieten und an sich der ideale Wegbereiter für das abschließende, ebenfalls mit großen Gefühlen jonglierende „Father’s Will“.

Auch wenn hier eine Spielzeit von über 70 Minuten zu Buche schlägt, muss man vor AUTUMNAL den Hut ziehen, denn die vier Madrilenen haben es tatsächlich geschafft auf ihrem Album keine auch nur ansatzweise verspürbare Lethargie aufkommen zu lassen, was bei hochemotionalem Dark/Doom schon einen Qualitätsbeweis an sich bedeutet.

Melancholic Harmonies / Epic Passages / Deep Tones



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (08.10.2014)

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