JOE BONAMASSA - Different Shades Of Blue

Artikel-Bild
VÖ: 26.09.2014
Bandinfo: JOE BONAMASSA
Genre: Blues Rock
Label: J & R Adventures
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Wenn JOE BONAMASSA in die Saiten greift, dann sitzen jeder Ton, jeder Akkord, jedes Riff. Es gibt aktuell kaum einen Gitarristen, der den Range zwischen absolutem Slowblues und hämmerndem Bluesrock so abdeckt wie er.

Und kaum ein anderer Musiker ist so produktiv wie er. 17 Studioalben, 12 Live-CDs, 12 DVDs, nebenher entwickelt er Spezialausgaben von Gitarren, Kabel, Effektgeräte und steht praktisch dauernd auf irgendwelchen Bühnen mit irgendwelchen genialen Musikern.

BONAMASSA kennt die verschiedenen Schattierungen des Blues und so nennt er auch sein neustes Werk „Different Shades Of Blue“.

Gleich zu Beginn; der beste Song auf dem Album ist der Titeltrack, zu dem es ein Studiovideo gibt. Das Video zeigt den Musiker in seinen beiden besten Rollen – als Gitarristen und als Sänger. „Different Shades Of Blue“ ist ein Slowblues, eine eindrückliche Mischung aus einer eingängigen Melodie, einer rauchigen Stimme sowie Soloeinlagen und Licks, wie sie eben nur wenige Gitarristen können. GARY MOORE konnte sie, JOHNNY LANG kann sie auch und JOE BONAMASSA kann sie am Besten.

Der Amerikaner fürchtet sich auch nicht vor Coversongs. Der Eingangstrack „Hey Baby (New Rising Sun)“ beispielsweise stammt von niemand Geringerem als JIMI HENDRIX. Etwas rough klingt die Gitarre bei „Oh Beautiful“, im Wechsel zur langsamen, melancholischen Stimme und den treibenden Bass- und Drumlinien. Muss man etwas zu den Soli sagen ausser, dass er sie permanent einflicht? Vielleicht, dass er sie schnell genausogut beherrscht wie langsam, heulend wie verzerrt? „Love Ain't A Love Song“ zeigt eine härtere Gangart angereichert mit funkigen Bläsern und Keyboards.

„Living On The Moon“ käme als Soundtrack für die BLUES BROTHERS in die engere Wahl und „Heartache Follows Wherever I Go“ würde jedem Stripschuppen einen Hauch von Glanz geben. „Get Back My Tomorrow“ ist ziemlich rockig und hat gehörig viel Drive, ist aber auch die poppigste Nummer auf der Scheibe.

Mit „So, What Would I Do“ schliesst BONAMASSA einen Kreis und kehrt zu den Wurzeln des Blues in den amerikanischen Süden zurück – auch wenn die Geigen etwas zu dick aufgetragen sind – dafür ist die Hammondorgel mit Leslie absolut stilsicher und präzise eingeparkt.

„Different Shades Of Blue“ ist eine weitere Perle im Collier JOE BONAMASSAs – und dieses Collier ist eines der wertvollsten Schmuckstücke der Gitarrenkunst und des Blues auf diesem Planeten.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (11.12.2014)

ANZEIGE
ANZEIGE