MIDNIGHT BULLET - Lose my Face

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VÖ: 16.01.2015
Bandinfo: MIDNIGHT BULLET
Genre: Metal
Label: Inverse Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Finnen von MIDNIGHT BULLET sind beim nun vorliegenden zweiten Album ihrem Stil treu geblieben. Es ist weiterhin Metal mit knackigen Riffs und guten Melodien, dazu regelmäßig die kreischende Metal-Gitarre und verspielte Solis.

Dabei ist ihre Art zu spielen aber nicht eintönig, sondern man hat den Eindruck, sie schauen gerne über den Tellerrand. Immer wieder hört man aus den Songs Einflüsse von Speed und Thrash oder auch ein wenig Melodic Black Metal heraus. Im Endeffekt bekommen die Songs durch Tempo- und Stilwechsel eine eigene Dynamik bzw. eine wechselnde Atmosphäre.

Weiters besticht das durchgängige Konzept bei den Songs bzw. den Lyrics. Wie der Albumtitel „Lose My Face“ schon sagt, geht es um die Thematik „das Gesicht zu verlieren“. Oder wie sie es ausdrücken: Um die Angst, sich zu blamieren bzw. zum Idioten zu machen. Es geht darum, dass man das wahre Ich hinter einer Mauer verbirgt, niemand soll sehen, wie man wirklich ist, man versteckt sich und die eigenen Fehler hinter dieser Mauer. Die Maske auf dem Cover soll ein Symbol für die Falschheit des Lebens sein, das man lebt.

Jeder einzelne Titel hat mehr oder weniger Aussage zum allgemeinen Thema, die Umsetzung ist ebenfalls unterschiedlich. Beginnen wir beim ersten Song „Memories Are Gone“. Dieser Song ist klassischer Metal mit den typischen Riffs. Die Vocals teilweise rau, dann wieder schön gesungen. Die Backing-Vocals bzw. Chorus beim Refrain fallen ebenfalls auf.
„Outcast And Alone“ klingt manchmal disharmonisch, es gibt einen schönen Gegensatz Instrumental/Vocals/Refrain. Der Refrain geht hier auch sehr ins Ohr und Sänger Tumas Lahti zeigt, dass er so richtig gute Screams drauf hat.

„Walking Down The Line“ ist melodiös-düster und langsam bzw. ruhig. Ein Song, der unter die Haut geht und Passagen hat, die einen an METALLICA erinnern. „Six Feet Under“ hingegen ist wieder thrashig, mit harten, knackigen Riffs. Ziemlich viel Aggressivität kommt bei „Burn“ rüber, „Last Man Standing“ wechselt erneut zum Speed-Thrash-Sound.

„Save Me“ ist ein sehr gut geschriebenes Stück. Der langsame Einstieg klingt fast schon akustisch, dann kommt ein äußerst rhythmischer Teil, der ganz schön rein fährt. Ein Song mit Hitpotenzial.

Ebenfalls sehr gut – bzw. eventuell das beste Stück des Albums - ist „Lose My Face“, der Titel-Track. Tolle Hooks und Soli, sowie Vocals. Das Lied geht umgehend ins Ohr. Wohl auch ein Grund, dass es als Video umgesetzt wurde.

Weg vom Fokus Melodie, dafür hin zu grölendem Gesang und speedigem Sound führt „Sculpture Of Broken Eternity“.
„Hope“, die letzte Nummer des Albums, klingt vielversprechend. Kein Wunder, wenn er schon „Hoffnung“ heißt… Dann hört man aber keinen fröhlichen Sound, sondern einen akustischen Beginn mit Fokus auf die Vocals, sehr düster, sehr getragen. Etwa ab der Mitte setzen die Stromgitarren ein, die Melodie wird ein wenig flotter, erfährt eine weitere Steigerung, bleibt aber insgesamt zurückhaltend. Der Song entpuppt sich mehr als ein Beispiel für die unterschiedlichen Stile und das Können der Band, denn als echter Höhepunkt.

Fazit: MIDNIGHT BULLET haben bei ihrem Album ein durchgängiges Konzept bzw. Thema, das sich in jedem Song wiederspiegelt. Und genau so, wie sich die Lyrics entwickeln, entwickeln sich auch die Songs. Je weiter man reinhört, umso besser werden die Lieder. Zum Schluss hin hat man ein neues Metal-Album, das sehr melodisch ist und viele ins Ohr gehende Stücke beinhaltet.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (09.01.2015)

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