Graveyard Rockstars - Doomsday

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VÖ: 06.12.2014
Bandinfo: Graveyard Rockstars
Genre: Gothic Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Fällt das Wort Australien, kommt den meisten als erstes Sommer, Sonne, Strände und Surfen in den Sinn. Die GRAVEYARD ROCKSTARS belehren uns jedoch eines Besseren. Mit ihrem offiziellen Debütalbum „Doomsday“ zeigt uns das Quintett aus Sydney, dass sehr wohl Interesse an düsteren und dunklen Klängen – im sonst so heiteren Kontinent – existiert. Unterstrichen wird dies durch die anschauliche Fanbase, welche sich die Australier durch diverse lokale Auftritte (unter anderem als Vorband von SEPULTURA und den MISFITS) erspielt hat. Im Jahr 2013 veröffentlichen die „Aussies“ ihre erste EP („Meet The Suicide Club“). Danach hatte man mit einigen Besetzungswechseln seine liebe Not. 2014 steht endlich ein solides Line-Up und die Gothic Rocker veröffentlichen mit „Doomsday“ den „Soundtrack zur Apokalypse“, wie ihn die Band selbst nennt.

„Demonatrix" eröffnet mit laut aufheulenden Leadgitarren und einer deftigen Rhythmus-Fraktion den Reigen und animiert den Hörer – vom ersten Takt an - zum Mitwippen. Während das Material auf „Meet The Suicide Club“ noch enorm MISFITS-lastig war, sind die zehn neuen Songs deutlich härter und schneller ausgefallen. Dazu kommt eine Prise fesselnder Gesangslinien, welche sich sofort in den Gehörgängen einnisten und die man auch nicht so schnell aus den Windungen heraus bekommt. Das beste Beispiel hierfür ist die erste Singleauskoppelung „Sleepless September“, welche eigentlich alle Trademarks der GRAVEYARD ROCKSTARS vereint und präzise auf den Punkt bringt. Metallische Klänge treffen hier auf melodische, fesselnde Elemente und repräsentieren somit den Sound der Jungs aus „Down-Under“.



Egal ob „Disengage“, „Dusk Till Dawn“ oder „Doomsday Anthem“ - jeder einzelne Titel besticht einmal mehr durch seine Eigenständigkeit. Alleine mit der zweiten Single „The Killing“, lassen die GRAVEYARD ROCKSTARS so einige andere Gothic Bands ziemlich alt aussehen. Denn hier wird gerockt, drauf losgeknüppelt und Frontmann Ash Rothschild zeigt eindrucksvoll sein Gespür für eingängige Refrains. Hier befindet sich gleichzeitig der einzige Punkt, den man am gesamten Album bemängeln kann. „Doomsday“ wurde in verschiedenen Studios rund um Sydney selbst produziert. Leider leidet darunter ein wenig die Aufnahmequalität des eigentlich enorm guten Gesangs. Selbst der finale Mix von Darren „Jenk“ Jenkins kann dieses kleine Manko nicht ausbügeln.



Dafür entschuldigt das melodische „Vow Of Silence“, das extrem nach vorne treibende „Black Widow“ (samt wunderbar einfühlsamen Intro) und der abwechslungsreiche Rausschmeißer „The Sickness“ für den einen oder anderen Mangel an der Produktion. Da es sich bei diesem Album um eine Eigenproduktion handelt, haltet sich der Punkteabzug - bei der Bewertung dieses Mediums - logischerweise in Grenzen.

Fazit: Von wegen (Gothic) Rock ist tot – die GRAVEYARD ROCKSTARS beweisen uns mit „Doomsday“ eindrucksvoll das glatte Gegenteil. „No Fillers – just Killers“ beschreibt am besten den musikalischen Inhalt des Debüts. Die zehn Nummern decken nicht nur gekonnt das gesamte Gothic-Genre ab. Nebenbei werden hier die besten Zutaten von Bands wie WEDNESDAY 13 oder den MISFITS vereint. Somit ist den Australiern ein nahezu perfektes Potpourri an Songs gelungen, welches selbst nach dem x-ten Hörduchlauf keine Abnutzungserscheinungen aufkommen lässt. Beide Daumen hoch, für die „Rocker vom fünften Kontinent".



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Gunther Starchl (25.01.2015)

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