Maxxwell - Tabula Rasa

"Tabula Rasa" ist das dritte Album der Schweizer MAXXWELL. Ihr Stil ist nicht ganz leicht einzuordnen. Er schwankt ein wenig zwischen traditionellem Hard Rock und modernerem Heavy Metal mit gelegentlich auch progressiveren Strukturen. Die latente Ähnlichkeit der früheren Alben zu KROKUS haben sie inzwischen weitestgehend abgelegt.

Den Hörer erwartet ein relativ vielschichtiges Album an dieser Hard'n'Heavy-Schnittstelle. Von emotionalen Nummern mit Tiefgang über knackig-rockige Stücke bis zu dynamischen, kantigen Metal-Tracks ist alles vertreten. Teilweise wird das auch innerhalb eines Songs umgesetzt, wie z.B. bei meinem persönlichen Highlight "Trails Of Hate", das eher gefühlvoll-episch beginnt, dessen Intensität sich aber zunehmend steigert. Allerdings dürften gerne etwas weniger emotionale Töne angeschnitten werden. Zumindest kamen mir MAXXWELL früher eher straighter und energischer vor. So geradlinige, dynamische Stücke wie "Man Of Steel" oder "Fuck It!" sind meines Erachtens mehr ihr Metier. Das Songwriting ist insgesamt solide, echte Reißer gehen den Schweizern auf "Tabula Rasa" allerdings ab. Dadurch hat es auch das Album als Gesamtprodukt schwer, so richtig zu zünden. Mehr als vorderes Mittelfeld kann ich MAXXWELL kompositorisch heuer nicht attestieren. Die handwerkliche Umsetzung ist gut, besonders der neu hinzugestoßene Sänger Gilberto Meléndez macht einen starken Job.

MAXXWELL haben sich sicherlich weiterentwickelt, ob mir allerdings die Richtung gefallen will, ist eine andere Sache. Ich mochte die energiereiche Geradlinigkeit früherer Tage, die auch den ein oder anderen Ohrwurm mit sich brachte. Das fehlt mir auf "Tabula Rasa". Es ist zweifelsohne ein solides Album an der Grenze zwischen Hard Rock und Metal, mehr in meiner werten Ansicht allerdings auch nicht. Freunde abwechslungsreicher Hard'n'Heavy-Klänge mit moderner Ausrichtung hören mal rein und machen sich ihr eigenes Bild.