Michael Zimmel - Handelskai

Artikel-Bild
VÖ: 31.12.2014
Bandinfo: Michael Zimmel
Genre: Sludge Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

MICHAEL ZIMMEL aus Linz hat uns hier sein Soloprojekt namens Handelskai" vorgelegt.
Angefangen hat er 2012, firmierend unter 00y 18 (das stammt aus einer Ferialarbeit in der VOEST, deshalb gab es anfangs auch Songs wie "Kokslöschung", "Steinkohle", "Das Stahlwerk", etc.).
Am Beginn kann man durchaus von Band sprechen, wenn auch nur kurz, zwei Gitarren und ein Bass. Schlagzeug als Säugetier gab es hingegen nie.

Michael macht laut eigener Definition "minimalistischen Atmospheric Sludge", er hat das Album (oder EP bei der recht kurzen Spielzeit von nicht ganz 22 Minute) nur das Mastering wurde von einem Freund übernommen.

Was sofort auffällt ist, dass die Platte extrem laut aufgenommen wurde. Ob das beabsichtigt ist oder nicht weiß ich nicht. Aber die Becken und die Gitarren treten einem schon ziemlich ins Gesicht. Die Sludgeeinflüsse sind ganz klar da, die Songs treiben heftig nach vorne, sind fast südstaatenartig heavy. Die beinahe dissonant verzerrten Gitarrentürme beherrschen die einzelnen Lieder und vier Songs lang geht das auch ganz gut. Dick, als ob sie aufeinander gestapelt wären, kommt der Post-Metal-Einfluss der Gitarren.

Ich denke, dass das live (yep, der gute MICHAEL ZIMMEL tritt allein live auf) mit einer guten Lichtshow mörderisch gut kommt. Konserviert ist man beinahe ein wenig froh, dass es nur vier Songs sind. Gut, es ist nicht wirklich so schlimm, aber es fehlt etwas, ein Ansatzpunkt von dem aus man sich an die Musik hängen kann.
Ich zweifle keine Sekunden an den Fähigkeiten des Protagonisten. Aber „Handelskai“ ist ein wenig repetitiv. Vor allem das Schlagzeug verlässt kaum den eingeschlagenen Becken-BassDrum-Snare-Weg und, ja, das trägt eben nicht zur Abwechslung bei.

Andererseits, wie schon erwähnt, fährt das mit Licht und vielleicht Videoeinspielungen live sicher mörderisch. Man möge mir meine banale Ausdrucksweise verzeihen, aber das kann ich mir gut vorstellen.

21:28 Minuten lang Sludge und Post-Metal, teils etwas dissonant, meist aber beinahe soundtrackartig und sich wiederholend.

Ich glaub, ich muss mir den Herren mal live anschaun. Sollte er mal nach Graz kommen.





Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (09.02.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE